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Von Röster bis Scampi Von Röster bis Scampi: Böttges Grillstationen im Altkreis Bitterfeld kommen ohne Umsatzbremse durch die Krise

Von Michael Maul 06.02.2021, 13:00
Christina Oschmann, Angela Böttge, Janet Junge und Sopia Wieschke (v.l.) arbeiten am Wolfener Grillstand.
Christina Oschmann, Angela Böttge, Janet Junge und Sopia Wieschke (v.l.) arbeiten am Wolfener Grillstand. Michael Maul

Wolfen - An Böttges Grillstationen hat man die Qual der Wahl. Von leckern Rostbratwürsten bis hin zu kompletten Gerichten oder Scampispießen ist alles zu haben. Und es geht immer sehr schnell. Eine Umsatzbremse wegen der Corona-Pandemie gibt es derzeit nicht.

Als Rainer Böttge im Jahr 1991 in Wolfen-Nord seinen ersten kleinen Stand eröffnet hat, war ihm die jetzige Dimension noch nicht klar. „Ich wollte in die familiäre Fleischerdynastie einsteigen und habe mit dem kleinen Imbiss im vierten Wohnkomplex begonnen“, blickt er zurück.

Schließlich seien Vater und Großvater schon Fleischer gewesen. Dementsprechend habe auch er eine Fleischerlehre in Angriff genommen. Ein Impuls für die Erweiterung nach dem ersten Imbiss war, dass seine Produkte bei den damals noch vielen Bewohnern von Wolfen-Nord sehr gut angekommen sind.

„Dass wir keine eigene Fleischerei haben, hat für uns allerdings auch einen großen Vorteil“

Anders als seine Vorfahren hat sich Rainer Böttge allerdings auf den Verkauf von Fleisch- und Wurstwaren in den beiden Geschäften in Jeßnitz und Bad Düben sowie die ständige Erweiterung des Angebotes an den Grillstationen konzentriert. „Wenn ich selbst eine Fleischerei hätte betreiben wollen, hätte ich mich noch einmal auf die Schulbank setzen und meinen Meister machen müssen“, sagt er. Das sei angesichts der ständig wachsenden Aufgaben nicht machbar gewesen.

„Dass wir keine eigene Fleischerei haben, hat für uns allerdings auch einen großen Vorteil“, erklärt Ehefrau Angela Böttge, die neben dem Chef übrigens die erste Angestellte in der Firma war. Man könne sich bei den unterschiedlichsten Herstellern immer das Beste aussuchen und es den Kunden anbieten. Das bringe eine große Vielfalt, die man selbst in einer eigenen Fleischerei nicht hätte realisieren können.

Pferdefleisch hat in Jeßnitz eine lange Tradition

So beziehe man beispielsweise Produkte von Weißwanges aus Krina und auch eine Pferdefleischerei stehe auf der Liste der Zulieferer. Denn gerade bei Pferdefleisch, dass in Jeßnitz eine lange Tradition durch Holzweißigs habe, wollte man für die Kunden dran bleiben. „Die derzeit 32 Frauen und Männer, die von der Vorbereitung bis hin zum Verkauf für die Kunden da sind, haben ausreichend zu tun“, sagt Angela Böttge.

Dass auch in den derzeit schwierigen Corona-Zeiten alles noch reibungslos läuft, habe man zum einen den Mitarbeitern und zum anderen den Kunden zu verdanken, weiß Angela Böttge. Natürlich habe man an den Ständen und in den Geschäften Vorkehrungen getroffen, dass sich die Kunden nicht zu nahe kommen.

Was fehle, seien natürlich die Veranstaltungen, die regelmäßig das ganze Jahr über beliefert wurden

Schutzwände aus Plastik sorgten dafür, dass man die Produkte auf dem Grill oder in der Auslage noch gut erkennen könne, dazu aber den ausreichenden Sicherheitsabstand habe. Und auch die Sitzbänke sowie Stehtische habe man leider für die Kunden sperren müssen, sagt Böttge. Dennoch seien alle sehr entspannt und würden sich an die Vorschriften halten. Gelegentliche Hinweise auf die Einhaltung des Abstandes könne man als sehr gering bezeichnen.

Was fehle, seien natürlich die Veranstaltungen, die regelmäßig das ganze Jahr über beliefert wurden. „Das sind rund 30 Einsätze, die vorwiegend am Wochenende stattgefunden hätte. Dafür haben wir alle jetzt aber etwas mehr Zeit für die Familie und Dinge, die sonst auf der Strecke geblieben sind.“ (mz)