Verteilung der Flüchtlinge Verteilung der Flüchtlinge: Bundeswehr hilft in Bitterfeld

bitterfeld - Die Bundeswehr unterstützt in Bitterfeld die Verteilung der Asylsuchenden. Wenn neue Flüchtlingszüge am Bahnhof ankommen, dann helfen laut Oberstleutnant Thomas Poloczek uniformierte Einsatzkräfte beim Umsteigen. „Um den Flüchtlingen an den Bahnsteigen die Orientierung zu erleichtern oder sie beim Ein- und Aussteigen zu unterstützen“, erklärt der Sprecher der Bundeswehr von Sachsen-Anhalt die Tätigkeiten. Derzeit kommen aller zwei Tage Züge mit Flüchtlingen in Bitterfeld an. Die Bundeswehr sei dazu unterstützend seit dem 19. Oktober in der Stadt im Einsatz.
In ganz Deutschland im Einsatz
Insgesamt 200 Soldaten stehen laut Sprecher Poloczek derzeit in Sachsen-Anhalt für die Flüchtlingshilfe bereit. Sie seien in Burg stationiert. Das Motto der Aktion lautet „Helfende Hände“. In ganz Deutschland ist die Bundeswehr derzeit aktiv, um bei Flüchtlingsangelegenheiten anderen Behörden unter die Arme zu greifen. Grundlage der Unterstützung ist der Artikel 35 des Grundgesetzes. Darin heißt es im ersten Absatz, dass sich alle Behörden des Bundes und der Länder gegenseitig Amtshilfe leisten. Die Bundeswehr erledigt das, indem sie laut eigenen Angaben unter anderem Liegenschaften bereit- sowie eigenes Personal und Material – wie zum Beispiel Verpflegung – für Flüchtlinge zur Verfügung stellt.
In Bitterfeld nutzt die Bundeswehr zudem mehrere eigene Busse, mit denen die Flüchtlinge auf Einrichtungen in Sachsen-Anhalt verteilt werden. Das sind laut Sprecher Poloczek unter anderem auch Bundeswehrobjekte im Jerichower Land (Altengrabow) und bei Stendal (Klietz).
Schnelles Abrufen der Busse
Die eingesetzten Bundeswehr-Busse stehen seit der vergangenen Woche auf dem Bitterfelder Robert-Schuman-Platz. „Dadurch können wir die Fahrzeuge schnell abrufen“, erklärt Oberstleutnant Poloczek. „Denn manchmal kommt ein Zug in Bitterfeld auch Stunden später an als angekündigt.“ Dann müssten die Busfahrer nicht unnötig am Bahnhof warten und könnten stattdessen ihre Ruhezeiten einhalten. Das sei angesichts teils langer Fahrten elementar.
Die Bundeswehr parkt die vier Busse auch deshalb dauerhaft in Bitterfeld, weil in der Stadt mittlerweile regelmäßig Züge mit Asylsuchenden ankommen. Das war bis Ende September noch nicht klar. „Jetzt ist die Lage in Anhalt-Bitterfeld anders, da dort ein fester Bahnhof ist, an dem Flüchtlinge aussteigen“, erklärt Poloczek vom Landeskommando Sachsen-Anhalt. Wie lange das so bleibt, ist unklar. „Viele Anträge laufen ’bis auf Weiteres’.“ (mz)