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Toter beim Spring Break Toter beim Sputnik Spring Break Festival auf Pouch: 18-Jähriger war allein angereist und wartete auf seine Freunde

Von Frank Czerwonn und Ulf Rostalsky 08.06.2019, 10:11
Seit Mittwoch bauen tausende Festivalgäste auf dem Campingplatz ihre Zelte auf. Dort ist in der Nacht zum Donnerstag ein 18-Jähriger verstorben.
Seit Mittwoch bauen tausende Festivalgäste auf dem Campingplatz ihre Zelte auf. Dort ist in der Nacht zum Donnerstag ein 18-Jähriger verstorben. André Kehrer

Pouch - Das Festival Sputnik Spring Break auf der Halbinsel Pouch hat noch nicht begonnen, da erschüttert eine schreckliche Nachricht Veranstalter und Besucher: Ein 18-jähriger Festivalbesucher aus Nordsachsen ist in der Nacht zum Donnerstag gestorben. Das bestätigt Doreen Wendland, Sprecherin der Polizeiinspektion Dessau-Roßlau.

Die Obduktion hat laut Polizei keine Hinweise auf ein Fremdverschulden erbracht. Das endgültige Obduktionsergebnis liege aber noch nicht vor, die toxikologischen Untersuchungen dauerten noch an, sagte eine Polizeisprecherin am Freitag.

Festivalgäste brachten den 18-Jährigen in die stabile Seitenlage und alarmierten die Security

Der 18-Jährige war offenbar mit der ersten Welle von Festivalgästen am Mittwoch allein angereist, seine Freunde sollten wohl am nächsten Tag nachkommen. Er fand nach MZ-Informationen Anschluss an eine Gruppe Besucher und saß abends mit ihnen auf dem Campingplatz zusammen. Als es ihm plötzlich sehr schlecht ging, alarmierten diese Gäste die Security und brachten den 18-Jährigen zudem in die stabile Seitenlage.

Da DRK und Rettungsdienst bereits seit Mittag auf der Halbinsel Quartier bezogen hatten, war schnell Hilfe vor Ort. „Die Meldekette von den Gästen zur Security, dem DRK und zur Einsatzleitung hat funktioniert“, sagt Philipp Helmers, Sprecher des Veranstalters. „Auch ein Notarzt war im Einsatz“, ergänzt Polizeisprecherin Wendland. Doch trotz sehr langer Reanimationsversuche konnten die Rettungskräfte letztlich nur den Tod des Jugendlichen feststellen.

Während des Vorfalls befanden sich schon 18.000 Menschen auf der Halbinsel Pouch

Zu diesem Zeitpunkt haben sich nach Angaben des Veranstalters etwa 18.000 Menschen auf der Halbinsel befunden. Die Polizei hatte ihre mobile Leitstelle im Gebäude der Gemeindeverwaltung Muldestausee in Betrieb, Security war direkt vor Ort. Für das Rote Kreuz hatte der Veranstalter einen Stützpunkt in zentraler Lage eingerichtet.

Dieser war 14 Uhr in Betrieb genommen und zunächst mit neun Personen besetzt: Notfallsanitäter, Rettungsassistenten, Rettungssanitäter. „Alles Fachpersonal“, sagt DRK-Kreisbereitschaftsleiterin Mandy Beier. Bis zum Festivalstart am Freitagabend werde ihre Zahl schrittweise auf 38 erhöht. „Wir sind in Notfällen schnell vor Ort.“ Das galt auch für Mittwochnacht.

Ersten Todesfall in der Geschichte des Sputnik Spring Break Festivals

Veranstalter Rico Tietze von Black Mamba zeigt sich tief betroffen von dem schockierenden Todesfall. „Unser Mitgefühl gilt der Familie und den Freunden des jungen Mannes“, sagt er. Man habe überlegt, wie man nach diesem ersten Todesfall in der Geschichte des Festivals nun weiter verfahren soll. „Wir haben uns entschieden, das Sputnik Spring Break trotzdem stattfinden zu lassen.“ Es handele sich nach jetzigem Sachstand um einen sehr bedauerlichen Unglücksfall.

Die meisten der bereits auf der Halbinsel campenden Gäste haben in der Nacht von dem Todesfall offenbar nichts mitbekommen. Viele feierten ihre privaten Partys, teils mit eigens mitgebrachten DJ-Anlagen. Die Musik schallte bis zum Morgengrauen über die Insel und war bis Bitterfeld zu hören. (mz)