Teehaus Teehaus: Zeremonie mit Kanne der Oma
Raguhn/MZ. - Die 46-jährige gelernte Verkäuferin arbeitet von Beginn an - das war im Februar 2001 - im Raguhner Teehaus, wie das Geschäft offiziell heißt. Etwa aller drei Wochen schaut ihr Chef und Besitzer des Hauses, Bernd Fuchs, vorbei, nach dem Rechten zu schauen und kleine handwerkliche Arbeiten zu verrichten. "Denn dafür habe ich zwei linke Hände", bekennt die Mutter von drei Töchtern. Dafür kann sie die Ware mit sehr viel Geschmack präsentieren. Insgesamt sind 205 verschiedene Sorten Tee im Angebot. Die Palette reicht vom grünen Tee, der als das Getränk der Manager und Meditierer angesehen wird, über Früchte-, Rotbusch bis hin zum schwarzen Tee. Letzteren mag auch Sybille Elstner, obwohl bei ihr der Morgen stets mit einer Tasse Kaffee beginnt, wie sie verrät. Am Tage und abends kommt jedoch nur Tee auf den Tisch, kräftig und nach allen Regeln eines Teekenners zubereitet. Die zur Zeremonie gehörende bauchige Kanne mit den kleinen Streublümchen stammt noch von ihrer Großmutter. Von ihr kann sie sich einfach nicht trennen.
Ebenso kann sie sich ein Leben ohne ihre Arbeit im Teehaus nicht vorstellen. Sie hat Spaß daran und kann sie mit ihren privaten Verpflichtungen in Einklang bringen. Zusammen mit ihrer Tochter wohnt sie nur wenige Meter vom Geschäft entfernt, so dass die Zehnjährige nach der Schule vorbeischauen kann. "Abends machen wir zwei es uns dann gemütlich." Natürlich bei einer Tasse Tee.