Die Party geht bis Montagmorgen Mit tausenden Gästen und vielen Stars: Sputnik Spring Break 2024 auf Halbinsel Pouch hat begonnen
Die Festivalsaison 2024 ist eröffnet. Doch schon bevor das Sputnik Spring Break am Freitagabend offiziell eröffnet wurde, feierten Tausende auf dem Campingplatz. Viele haben kreative Ideen und handwerkliches Geschick.
Pouch/MZ. - Ganz langsam am rechten Seil ziehen, das Brett mit dem Bierbecher in der Mitte ausrichten, Mund auf, ein Ruck – und zack, ergießt sich die warme Brühe auf das T-Shirt des Festivalbesuchers. „Schade“, sagt Felix Brabec mit einem Lachen. Auch den jungen Mann stört nicht, dass er gerade einen Viertelliter Bier auf seinem Shirt verteilt hat. Es ist eben wieder Sputnik Spring Break, da lässt sich niemand so leicht die Laune vermiesen.
Schon immer gehört zum Festival auch die Party vor der Party: private Feiern auf dem Campingplatz, gemeinsames Grillen und Trinken unterm Pavillon und Musik, die aus privaten Boxen dröhnt. Manche Besucher, wie der 22-jährige Brabec, zeigen dabei ihre ganze Kreativität.
Der Tischler aus der Nähe von Ilmenau (Thüringen) hat eine „Bier-Marionette“ aus Holz selbst gebaut. Für zwei Euro können Besucher sich eine Art Rucksack-Gestell aufsetzen und versuchen, sich den Becher einzuverleiben, indem sie ihn mit Hilfe der Schnüre in Richtung ihres Mundes navigieren. „Da kommt schon einiges zusammen. Die Kosten fürs Bier haben wir schon drin“, freut sich der Tischler.
Auch an anderen Stellen des riesigen Campingplatzes wird die Liebe zum Detail, mit der manche Besucher ihren Zeltplatz dekorieren, deutlich. „Gurken-Gaude“, so der Spitzname eines 28-jährigen Zwickauers, sitzt am Freitagmittag auf einem Sessel, der auf einem Anhänger befestigt ist. Von seiner erhöhten Position beobachtet er das Treiben auf dem Weg vor dem Zeltplatz seiner Gruppe und bietet anderen Besuchern Gewürzgurken aus dem Glas an. Eine junge Gurkenpflanze im Topf macht auf das skurrile Angebot aufmerksam.
„Ich fahre schon seit drei Jahren zum Spring Break, andere aus der Gruppe noch viel länger“, sagt er. Das beste am Festival? Nicht etwa die Konzerte, sondern das Zeltplatz-Feeling, wie er und seine Freunde es nennen. Trotzdem freuen sie sich auf Künstler wie Timmy Trumpet, der mit seiner namensgebenden Trompete am Freitag auftritt, auf Scooter und auf einen, der zu einem der heimlichen Mainacts des Festivals werden könnte: der Elektrorapper „Schillah“, der zwar nicht auf der Hauptbühne spielt, sondern in einem der Zelte, dessen Musik auf dem Zeltplatz aber omnipräsent ist.
Unter so manchen Pavillon läuft sogar handgemachte Musik aus eigener Herstellung. Janek Frenzel aus Zwenkau bei Leipzig mischt auf seinem DJ Pult live basslastige Elektromusik, zu der etwa ein Dutzend Besucher tanzen. Gespielt hat er bereits auf privaten und kommerziellen Partys. Besucht hat er verschiedene Festivals. „Vom Spring Break bin ich wirklich begeistert, weil auf dem Zeltplatz so viel los und das Gelände so groß ist“, sagt er.
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Getrübt habe die Stimmung am Donnerstagabend allerdings ein Vorfall, bei dem weiblichen Gruppenmitgliedern etwas ins Getränk gemischt worden sei. „Wir konnten uns aber gut um die Mädels kümmern und hatten Medikamente dabei“, sagt der Krankenpfleger, dessen DJ-Name „Hemi live“ ist.
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Zumindest bis zum Freitagabend spielte den Organisatoren und Besuchern des Festivals auch das Wetter in die Karten. Obwohl es sehr windig war, blieben die Pavillons und Zelte auf dem Boden und hoben nicht ab. Der Regen hatte sich im Laufe des Donnerstags verzogen und wich satter Sonne. Beste Bedingungen für eine Party vor der Party.
Die begann dann schließlich um 18 Uhr, als sich die Festivaltore öffneten. Zuerst spielte Ibiza Symphonica mit dem MDR Sinfonieorchester und Milk & Sugar.