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Schwimmhalle Bitterfeld Schwimmhalle Bitterfeld: Mädchen und Jungen erobern kühles Nass

Von Silke Ungefroren 21.05.2002, 16:15

Bitterfeld/MZ. - Ist das ein Gespritze und Gewühle im Wasser! Die Kinder halten sich am Schwimmbrett fest und strampeln kräftig mit den Beinen. Dann wird der ganze Mut zusammen genommen. Mareike, Jonas, Thorwald und die anderen Mädchen und Jungen versuchen, das andere Ende des Beckens tauchend zu erreichen. Schließlich soll heute alles besonders gut klappen, denn auf den Bänken am Rand sitzen die Eltern und schauen zu.

Sie sind eingeladen, um sich von den Fortschritten ihrer Sprösslinge im kühlen Nass ein Bild zu machen. Seit Ende vergangenen Jahres kommen acht Kinder aus dem "Dürener Spatzennest" mit zwei Erzieherinnen regelmäßig in die Schwimmhalle der Kreisstadt. Einmal pro Woche absolvieren sie dort einen Wassergewöhnungs-Kurs. Schwimmen lernen sie dabei noch nicht, und das ist auch nicht gewollt: Die Vorschulkinder sind erst zwischen vier und sechs Jahre alt.

"Wichtigstes Ziel dieses Kurses ist es, den Bewegungsraum Wasser für kleinere Kinder zu erschließen", erklärt Klaus Gatter, Vizepräsident des Bitterfelder Schwimmvereins (BSV), der den 20-stündigen Kurs leitet. Sich auseinander zu setzen mit dem Wasser helfe zudem, koordinatorische Fähigkeiten herauszubilden. Gleichzeitig sollen die Mädchen und Jungen abgehärtet werden und nicht zuletzt würden gesundheitliche und Aspekte der Sicherheit eine Rolle spielen.

Die Eltern, die sich bisher mit lebhaften Berichten ihrer Kinder und der Erzieherinnen begnügen mussten, sind sichtlich begeistert. "Einfach super", sagt Christine Grünberg, deren vierjährige Ulrike stolz zeigt, was sie schon alles gelernt hat. "Würden wir als Eltern das mit ihr allein machen, würde sie sich nicht so viel zutrauen." Roswitha Eden freut sich über Sohn Christian (5): "Allein könnte man das nicht so intensiv betreiben."

Von Vorteil sei außerdem, dass die Gruppe nicht "bunt durcheinander gewürfelt" ist, sondern die Kinder sich kennen, betont Eckhard Bruder. "Da guckt einer auf den anderen, sie spornen sich an." Und weil die meisten Eltern arbeiten gehen, sind sie dankbar, dass der Kurs in der Kindergartenzeit läuft.

Dabei sei die Resonanz bei den Eltern am Anfang gar nicht so groß gewesen, erinnert sich Erzieherin Renate Mauß. "Weil sie dachten, ohne Schwimmenlernen bringe es nicht viel." Diese Einstellung hat sich jetzt geändert. Im "Spatzennest" wird schon an einen nächsten Kurs gedacht, denn der laufende ist bald beendet. "Und vielleicht besuchen wir mit unseren Größeren dann auch einen Schwimmkurs." Dafür sollten die Mädchen und Jungen laut Klaus Gatter im letzten Jahr vor Schulbeginn sein.

Der Gewöhnungs-Kurs war für den Schwimmverein eine Art Premiere. "Dass der erste Kurs gerade mit der Kindereinrichtung des Lebenshilfewerkes organisiert wurde, ist reiner Zufall", so Gatter. Wenn auch andere Kindergärten Interesse haben, sind sie willkommen.

Auskünfte beim Bitterfelder Schwimmverein, Telefon 03493-42526 oder 0172-2809333.