Schnittstelle Bahnhof Wolfen Schnittstelle Bahnhof Wolfen: Nach monatelanger Verzögerung - Überdachung in Sicht
Wolfen - Am Wolfener Bahnhof sieht man ein Licht am Ende des Tunnels. Die Überdachung des Bussteigs ist angeliefert worden, wird jetzt Schritt für Schritt zusammengeschraubt und auf die schon fertigen Betonstelen gesetzt. Wenn auch beim Aufsetzen des großen Mittelteils mit Flex und Vorschlaghammer noch etwas nachgebessert werden musste, konnte das Element verschraubt werden. Klappt alles, soll das Dach seine Funktion in etwa vier Wochen erfüllen.
Damit wäre der vorletzte Schritt zur Realisierung des so genannten Schnittstellenprogramms am Bahnhof Wolfen absolviert. Der letzte Abschnitt, die Fertigstellung der Bahnhofstraße, soll im Frühjahr folgen. Noch in dieser Woche werde entschieden, wann die Bauarbeiten wieder aufgenommen werden, erklärt Thomas Guffler von der Stadt Bitterfeld-Wolfen.
Seit Montag haben Tieflader die Einzelteile nach Wolfen gebracht, aus denen die Überdachung besteht. Tonnenschwere Elemente wurden abgeladen und neben die schon fertiggestellte Straße hinter dem Bahnhof gelegt. Mitarbeiter der Stahlbaufirma Wendelstorf montieren jetzt die Einzelteile, die dann mit zwei großen Kränen auf die vier Betonstelen gesetzt werden.
Die jetzigen Bau- und Montagearbeiten haben keinen Einfluss auf den Betriebsablauf am Bahnhof
Auf die 60 Meter lange und 25 Tonnen schwere Konstruktion kommen Metallpaneele, die die Reisenden an Bus- und Bahnsteig vor Wind und Wetter schützen. Während die Busse dann hinter dem Bahnhof über eine schon fertige Wendeschleife an den Bahnsteig heranfahren, können die Fahrgäste ohne Probleme in die Verkehrsmittel ein- und aussteigen.
Die jetzigen Bau- und Montagearbeiten haben keinen Einfluss auf den Betriebsablauf am Bahnhof. Die Busse rollen vorübergehend wieder an der Frontseite des Hauses vorbei. Die Fahrgäste gehen von dort um das Gebäude herum in Richtung Bahnsteige. Auch die Parkplätze an der Nordseite des Komplexes können genutzt werden.
Zu klären bleiben die Fragen, warum sich die Arbeiten so lange hinzogen
Was jetzt in sichtbare Nähe rückt, hat lange auf sich wartenlassen. Bereits vor einem Jahr sind die vier Betonpfeiler für die Überdachung gesetzt worden. Im Frühjahr 2018 sollte das Dach montiert und im Oktober die fertige Schnittstelle in Betrieb genommen werden. Doch sowohl Planer als auch Anlieger hatten die Rechnung ohne die Firmen gemacht, die für die Lieferung der Konstruktion verantwortlich waren. Zeitaufwändige statische Prüfungen und Lieferengpässe beim Hauptauftragwerk wurden als Grund für die Verzögerung genannt.
Zu klären bleiben die Fragen, warum sich die Arbeiten so lange hinzogen und aus welchem Grund es zu einer erheblichen Kostensteigerung kam. Hier besteht noch Klärungsbedarf, hatte Bahnhofseigentümer und Stadtrat André Krillwitz (Pro Wolfen) während der Sitzung des Haupt- und Finanzausschusses gesagt. (mz)