Reichlich Ruhe im Revier Reichlich Ruhe im Revier: Retter in Bitterfeld-Wolfen blicken auf verhältnismäßig ruhige Silvesternacht

Bitterfeld - Es war ein Arbeitstag wieder fast jeder andere. Diese Bilanz ziehen die Disponenten der Leitstelle in Bitterfeld, die Rettungssanitäter und die Polizei. Dabei ist der Jahreswechsel meist mit einem hohen Aufwand verbunden. Doch der Start ins Jahr 2021 war eher verhalten.
Auch die Mitarbeiter der Straßenreinigung werden ihn in guter Erinnerung behalten. So sauber und ohne Böllerreste waren die Straßen nach Silvester wohl noch nie.
Trotz dieser guten Bilanz war von Langeweile bei den Sanitätern und Notärzten nichts zu spüren. „Wir hatten von Mitternacht bis 6 Uhr am Neujahrsmorgen etwa 30 Einsätze“, war von den Rettern zu erfahren.
„Es ist fast wie jeden Tag und jede Nacht“
Das sei allerdings eine Mischung aus allen möglichen Verletzungen und Krankheitssymptomen gewesen. So beschäftigte zum Beispiel ein Treppensturz die Sanitäter kurz nach dem Jahreswechsel in Sandersdorf und ein Kind hatte sich in Bitterfeld auf seinem Weg in die Welt angemeldet.
Aber auch ein Verkehrsunfall in der Bitterfelder Bismarckstraße in der Neujahrsnacht, bei dem eine Person leicht verletzt wurde, stand auf der Liste der Einsatzkräfte. Weiterhin mussten Menschen mit Kreislaufproblemen vor Ort behandelt oder ins Krankenhaus gefahren werden. „Es ist fast wie jeden Tag und jede Nacht“, sagt ein Sanitäter, nur das halt Silvester sei.
Für Armin Eisewicht, den leitenden Notarzt, sind solche Tage auch Routine. Dennoch legt er gerade in der jetzigen Coronazeit besonderen Wert auf den Schutz seiner Mitarbeiter. „Wenn wir zu einem Patienten oder einem Unfall fahren, steht das Helfen ganz vorn auf der Agenda“, sagt Eisewicht.
Bei der Freiwilligen Feuerwehr Wolfen war bereits kurz nach Mitternacht Schluss mit der Silvesterfeier
Dennoch müsse man immer daran denken, dass jeder Mensch das Virus in sich haben könne. Auch wenn keine Symptome zu erkennen seien, müsse man immer davon ausgehen, dass der Mensch infiziert ist. „Aus diesem Grund habe ich unseren Mitarbeitern auch gesagt, dass zumindest die Schutzmaske zu tragen ist. Und zwar richtig über Mund und Nase“, so der Arzt.
Bei der Freiwilligen Feuerwehr Wolfen war bereits kurz nach Mitternacht Schluss mit der Silvesterfeier. 0.12 Uhr schrillte der Alarm für die Kameraden der Wolfener Altstadtwache. Sie mussten zu einem Kleinbrand
an die Verbindungsstraße ausrücken, der aber dann sehr schnell gelöscht werden konnte. Ebenso schnell ging es bei den Bitterfelder Kameraden. Sie mussten am Neujahrsmorgen um 0.47 Uhr in die Bismarckstraße fahren, um dort einen kleinen Brand zu löschen. „Sehr ruhig“, beschreibt der stellvertretenden Stadtwehrleiter von Bitterfeld-Wolfen, Daniel Lüdecke, den Jahreswechsel dennoch. „Es ist auch mal schön, wenn die Kameraden zu Hause bei ihren Familien bleiben können.“
Beamten des Revierkommissariats in Bitterfeld ziehen eine positive Bilanz der Neujahrsnacht
Die Beamten des Revierkommissariats in Bitterfeld ziehen ebenso eine positive Bilanz der Neujahrsnacht. „Die Raketen und Böller, die zum Jahreswechsel in die Luft geschossen wurden, waren sicher nicht alles Restbestände aus dem Vorjahr“, sagt ein Beamter. Dennoch habe man aber zu keiner Zeit eingreifen oder gar Ordnungsmaßnahmen verhängen müssen. Lediglich eine größere Menschenansammlung sei kontrolliert worden, die aber nach Prüfung der Sachlage sowie der Familienverhältnisse nicht gegen die bestehenden Versammlungsverbote verstoßen habe.
So wie sich im Altkreis Bitterfeld die Menschen an die Auflagen hielten, sah es auch im gesamten Landkreis Anhalt-Bitterfeld aus, zieht die Polizei Bilanz. (mz)