Quartierbüro in Bitterfeld Quartierbüro in Bitterfeld: Studenten zeigen Impressionen aus Kaliningrad

Bitterfeld - Kaliningrad. Königsberg - die Geburtsstadt des großen Deutschen, des Philosophen Immanuel Kant. Sechs Studenten aus Leipzig und Berlin haben sie vor einiger Zeit besucht und erkundet. Mit der Kamera waren sie unterwegs, um Impressionen festzuhalten, flüchtige Augenblicke einzufangen.
Der deutschlandweit agierende und auch in Wolfen ansässige Verein „Einstieg“ hatte die jungen Leute dazu animiert. Denn Anliegen des Vereins ist es, Schüler und künftige Studenten für Kultur zu interessieren, sie beim Einstieg ins berufliche Leben zu unterstützen. Im konkreten Fall ging es zugleich um die Förderung freundschaftlicher Bande zwischen deutschen Jugendlichen und denen aus Osteuropa.
„Die Stadt ist multikulti.“
Herausgekommen ist eine Fotoausstellung, die derzeit im Familien- und Quartierbüro in der Bitterfelder Burgstraße zu sehen ist. Auch zwei Filme sind entstanden, die das Leben in Kaliningrad aus Sicht deutscher Studenten beleuchten. Wie leben die Leute hier und was macht diese Stadt für sie aus? Diesen Fragen ist zum Beispiel Maria Sever aus Erfurt, die in Leipzig an der Hochschule für Technik, Wirtschaft und Kultur studiert, nachgegangen. Eine Porträtserie und viele neue Eindrücke sind Ergebnisse der Reise. „Die Stadt ist multikulti. Das ist das besondere an ihr“, sagt sie. Und das sei das, was sie nicht erwartet hat.
Michael Holland, der Indologie studiert hat und, wie er sagt, künstlerisch freiberuflich ein Zehnkämpfer ist, hat vor allem Politisches in den Fokus gerückt. Welche Veränderung hat die einst deutsche Stadt durchgemacht? Wie gehen die Leute, die in der russischen Enklave leben, mit den heutigen Krisen um? „Der Faschismus ist immer noch und wieder ein Thema“, sagt er. Öl, Fisch, Bernstein - darauf sei die Industrie von Kaliningrad ausgerichtet. „Ich war noch nie in Russland. Kaliningrad war für mich ein Erlebnis.“
Für den Verein „Einstieg“ ist dieses eins von vielen Projekten. Zum ersten Mal allerdings ist es eins mit Kunststudenten, sagt die Wolfener Vereins-Projektmitarbeiterin Katrin Salomon. (mz)