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Preismissbrauchsverfahren Preismissbrauchsverfahren: Fernwärme-Kunden in Bitterfeld-Wolfen bekommen Geld zurück

Von Frank Czerwonn 15.02.2017, 06:00
Auch Fernwärmekunden aus Bitterfeld sollen eine teilweise Rückerstattung der Heizkosten bekommen.
Auch Fernwärmekunden aus Bitterfeld sollen eine teilweise Rückerstattung der Heizkosten bekommen. imago stock&people

Bitterfeld - Ein Teil der Kunden der Bitterfelder Fernwärme GmbH (BFG) bekommt auf Druck des  Bundeskartellamtes Geld zurück. Die Wettbewerbsbehörde hat  am Dienstag seine Preismissbrauchsverfahren gegen verschiedene Fernwärmeversorger abgeschlossen.

In einem Kompromiss einigte man sich auf Rückerstattungen. Deutschlandweit geht es um rund 55 Millionen Euro. Noch steht nicht fest, wie viele Kunden in Bitterfeld in welcher Höhe  profitieren.

Fernwärmekunden seien besonders auf Schutz vor hohen Preisen angewiesen

„In den Verfahren  ging es um missbräuchliche Preiserhöhungen in den Jahren 2010 bis 2012“, erklärte Kartellamtssprecher Kay Weidner. Fernwärmekunden seien besonders auf Schutz vor hohen Preisen angewiesen, da sie kaum Möglichkeiten zum Anbieterwechsel haben.

Doch sei der Nachweis missbräuchlich überhöhter Preise hier „ausgesprochen schwierig“. Da sich beide Seiten aufeinander zu bewegt hätten, sei ein langer Rechtsstreit verhindert worden.

Insgesamt zwei Millionen Euro werden an Kunden zurückerstattet

Zusagen haben neben dem Fernwärmelieferanten Innogy auch die Firmen Bitterfelder Fernwärme, Danpower Energie Service, EKT und Wärmeversorgung Wolgast geben. Die vier gehören zur Danpower-Unternehmensgruppe. Diese will insgesamt gut zwei Millionen Euro an Kunden rückerstatten. Sie sollen mit der nächsten Jahresschlussrechnung gutgeschrieben werden.

Unklar ist bislang, wie viele Kunden der Bitterfelder Fernwärme eine Rückerstattung bekommen und wie hoch diese jeweils ausfallen wird. Denn das kann stark schwanken. „Wir haben nur die Gesamtsumme der Rückerstattung  für die betroffenen Fernwärmenetze von Danpower“, so Weidner. Die Aufschlüsselung müsse das Unternehmen vornehmen.

Auf Rückzahlungen hoffen können Verbraucher, die zwischen 2010 und 2012 Kunden der Bitterfelder Fernwärme waren

Der Geschäftsführer der Bitterfelder Fernwärme, Mario Engler, betont, das nur ein Bruchteil der insgesamt zwei Millionen Euro der Danpower-Gruppe an Bitterfelder Kunden gehe.

„Die Rückerstattungen betrifft auch nur die  Fernwärmenetze BBS, Braustraße und Fläminger Ufer in Bitterfelds Innenstadt.“ Also drei von den acht Netzen, über die man insgesamt 6.000 Wohnungen in Bitterfeld und Sandersdorf mit Fernwärme beliefere.

Auf Rückzahlungen hoffen könnten nur Vebraucher in Bitterfeld, „die zwischen 2010 und 2012 unsere Kunden waren und noch sind“. Die Höhe der Rückzahlung hänge vom jeweiligen Verbrauch der Kunden ab. (mz)