Ökologisches Feriendorf in Gröbern Ökologisches Feriendorf in Gröbern: Kosten erhöhen sich auf knapp zwölf Millionen Euro

Gröbern - Das erste ökologische Feriendorf Deutschlands in Gröbern nimmt zusehends Gestalt an. „Zehn Häuser im Rohbau stehen bereits“, sagt der Geschäftsführer der verantwortlichen Waldresort GmbH, Carsten Helling. Und: „Jede Woche kommen nun zwei weitere hinzu, so dass es schlussendlich 35 Holzhäuser im Premiumbereich am See geben wird.“ Zusammen mit dem Vier-Sterne-Hotel („First Class“), das parallel in der ehemaligen Tagebauhauptstation entsteht, werde man über knapp 200 Betten verfügen. „Unser Ziel ist es, zu Pfingsten 2016 zu eröffnen.“
Bis dahin müsse man sich aber nicht nur auf der Baustelle ins Zeug legen, auch in anderen Bereichen laufen die Vorbereitungen auf Hochtouren. „Zum einen suchen wir bereits jetzt einen Hotelmanager, einen Rezeptionisten und einen Marketing- und Vertriebsmitarbeiter.“ 18 Angestellte wolle man in Summe beschäftigen. „Zum anderen arbeiten wir gerade an einer Internetplattform.“ Voraussichtlich ab Mitte September diesen Jahres solle es dann möglich sein, den Urlaub im Waldresort für die kommende Saison zu buchen.
Um das ökologische Feriendorf am Markt zu platzieren, arbeite man mit einer Unternehmensberatung zusammen. Zudem kooperiere man mit den Tourismusstudenten der Hochschule Harz. „Wir wollen uns den Waldelefanten unter Marketinggesichtspunkten genauer anschauen und zu einer Marke entwickeln.“ Das fast komplette Skelett des Tieres wurde 1987 bei Tagebauarbeiten in der Nähe des Heidedorfes gefunden. Aufgrund seiner Alters von geschätzten 125 000 Jahren gilt es als archäologischer Sensationsfund.
Ein Resort ist eine touristische Hotelanlage mit einem über den reinen Beherbergungsbetrieb hinausgehenden Angebot. So wird es beispielsweise ein ganzjährig geöffnetes Restaurant mit Seeterrasse und 52 Sitzplätzen geben.
Auch die Ferienhäuser verfügen über eine Seeterrasse. Zudem gibt es am See mehrere Bootsstege. Auf dem Gelände wird es auch 40 Stellflächen für Wohnmobile geben.
„Aber im Mittelpunkt steht nach wie vor der Aspekt Ökologie“, so Helling. Das Areal sei ruhig gelegen. „Man macht Urlaub direkt am Gröberner See.“ Um den Einklang zwischen Wasser und Wald zu bewahren, haben man darauf geachtet, dass die 80 bis 100 Quadratmeter großen Ferienhäuser ins Landschaftsbild passen. „Wir haben uns beispielsweise für eine Naturholzfassade aus unbehandelter Lärche sowie eine ökologische Holzfaserdämmung entschieden.“ Darüber hinaus würde das Nahwärmenetz über eine zentrale Hackschnitzelanlage betrieben.
Sowohl bei der Erschließung des Geländes als auch beim Errichten der Häuser habe sich allerdings herausgestellt, dass die Arbeiten umfangreicher sind als zuvor angenommen. „So ist etwa die Gründung wegen der vorgefundenen Bodenverhältnisse sehr aufwendig gewesen.“ Das sei ein Grund dafür, dass sich die Gesamtkosten mittlerweile auf fast zwölf Millionen Euro erhöht hätten.
Auch die nun geplante bessere Ausstattung des Vier-Sterne-Hotels mit 18 Zimmern, Tagungsräumen, einem Restaurant und einer Sauna mit Panoramablick über den Gröberner See trage dazu bei. Die Investition sei aber notwendig, um durch einen „hochwertigen Standard“ die „Best Ager“ - also Menschen über 50 Jahre - als neue Zielgruppe anzusprechen und zu gewinnen.
Rückenwind verspricht man sich dabei auch vom Reformationsjubiläum 2017. „Ich denke, dass das Waldresort von den zahlreichen Veranstaltungen in diesem Zusammenhang profitieren kann und wird.“ (mz)

