Mit Aktenordner fing alles an
Spören/MZ. - Heute sind daraus, dank der fleißigen Arbeit der Mitglieder des Heimatvereins "Strengbachaue" Spören / Prussendorf, beinahe fünfzig Ordner geworden. "Es gab und gibt so viele Unterlagen, die geordnet und sortiert werden müssen", erklärte Anton Rehmann, Leiter der Heimatstube in Spören.
Vergangenen Sonnabend feierte der Verein sein 15-jähriges Bestehen und nahm dies zum Anlass, eine Foto-Ausstellung zum Thema Heimatfeste zu eröffnen. "Zu Beginn feierten wir noch zweimal jährlich", erinnerte sich Silvia Trautmann. Aufgrund der schlechten wirtschaftlichen Lage im Ort wurde dann nur noch einmal gefeiert. Heute finden die Heimatfeste alle zwei Jahre statt. "Dann kommen aber auch über 200 Besucher", sagte die Vorsitzende des Heimatvereins.
Außer den Fotografien zeugen Bilder von weiteren Veranstaltungen vom Engagement der Vereinsmitglieder. So gibt es eine umfassende Serie von der historischen Modenschau, die im vergangenen Jahr stattfand. Besonders interessant waren Nachtwäsche und Nachtmütze, aber auch Brautkleider oder Bademoden von vor hundert Jahren. Viele der ausgestellten Bilder wurden von Karl-Heinz Richter gemacht. Seit fünf Jahren begleitet er die Feste des Vereins mit seiner Kamera. "In der Ausstellung steckt viel Fleiß und Fachwissen", bemerkte der Rentner anerkennend. In den Räumen der ehemaligen Volksschule, die heute Heimatstube ist, finden sich Schulbänke, eine alte Lesemaschine von 1895 und als ältestes Ausstellungsstück ein Nagelkästchen von 1793. "Wir denken, dass dieses Kästchen Bestandteil einer Ausstattungstruhe ist, wie es sie früher häufig gab", erklärte Wiltrud Dübner.
Zu sehen ist auch ein alter Leichenwagen. "Dieser wurde von ein oder zwei Pferden gezogen und war bis in die fünfziger Jahre in Gebrauch", erinnerte sich Walter Pizschek. Aber auch zahlreiche landwirtschaftliche Geräte gilt es neu zu entdecken. "Besonders Jugendliche sind fasziniert, wie früher gearbeitet wurde", brachte es Rehmann auf den Punkt und hofft auf zahlreiche weitere Besucher. Die Heimatstube war auch am sonntäglichen Museumstag gut besucht.