1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Jugendbeirat von Bitterfeld-Wolfen: Jugendbeirat von Bitterfeld-Wolfen: Mitsprache in Ausschüssen

Jugendbeirat von Bitterfeld-Wolfen Jugendbeirat von Bitterfeld-Wolfen: Mitsprache in Ausschüssen

Von Melain Müller 08.10.2014, 10:54
Kevin Bonk, Stephanie Petzold und Morris Krause (von links) sind die Gründer des Jugendbeirates.
Kevin Bonk, Stephanie Petzold und Morris Krause (von links) sind die Gründer des Jugendbeirates. André Kehrer Lizenz

Bitterfeld - Die Mitglieder des Jugendbeirates von Bitterfeld-Wolfen wollen ein Rederecht in Ausschüssen. Dafür werden sie einen Antrag bei der Stadtratssitzung am 3. Dezember stellen. Zu diesem Ergebnis sind die Jugendlichen bei ihrer jüngsten Jahreskonferenz am 3. Oktober gekommen, wie Morris Krause der MZ sagte.

Beirat möchte Rederecht

Mit dem Antrag auf Rederecht soll der Beirat nach einjähriger Vorbereitungszeit nun seine Arbeit aufnehmen. Wenn die Jugendlichen dieses Recht nicht bekämen, wäre dies ein Rückschlag. „Sollte der Stadtrat uns ablehnen, dann wären wir in unserer Arbeit stark eingeschränkt“, so Krause. Denn es sei besonders wichtig, bereits in den Ausschüssen gehört zu werden, damit die Mitglieder des Beirates frühzeitig Einfluss auf jugendrelevante Themen nehmen können. „Wenn die Beschlussvorlagen erst einmal im Stadtrat sind, dann wurde ja schon in den Ausschüssen darüber diskutiert“, so der Schüler. Denkbar wäre auch eine Anhörungspflicht, durch die die Jugendlichen bei wichtigen Themen gehört werden müssten. Ein Stimmrecht soll jedoch nicht eingefordert werden.

Zur zweiten Jahreskonferenz am 3. Oktober waren alle Mitglieder zusammengekommen: Kevin Bonk, Morris Krause, Stephanie Petzold, Kilian Jost, Lisa Müller, Nadja Alexandra Ackermann und Anna Westphal. Bewusste habe man den Feiertag gewählt, sagte Morris Krause. „Es ist schwierig, immer alle an einen Tisch zu kriegen.“ Dies ist auch der Grund, weshalb sich das Gremium erst in der Stadtratssitzung am 3. Dezember und nicht, wie ursprünglich geplant, am 22. Oktober vorstellt.

Die Mitglieder des Jugendbeirates wurden Anfang März dieses Jahres in einer geheimen Wahl in das Gremium gewählt. In dieser Konstellation wird es den Beirat für zwei Jahre geben.

Das Gremium soll aus sieben Mitgliedern bestehen, gilt aber ab fünf Teilnehmern als arbeitsfähig. In den Jugendbeirat können junge Menschen zwischen 14 und 26-Jahren gewählt werden. Derzeit arbeiten sie unter dem Motto „Etwas bewegen, statt aufregen“.

Im Stadtrat will das Gremium nicht nur seinen Antrag auf Rederecht zur Diskussion stellen, sondern auch die Ergebnisse der Jugendmeinungsumfrage präsentieren. Insgesamt 2 000 Fragebögen wurden dafür in den Schulen von Bitterfeld-Wolfen ausgegeben. Darauf konnten die Schüler schreiben, was ihnen an der Stadt gefällt und was nicht, was man für die Jugend tun sollte, wo sich die Jugendlichen in ihrer Freizeit aufhalten und wie sie sich fortbewegen. Zudem konnten die Schüler der Stadt eine Note geben, ihre Vorstellung von Bitterfeld-Wolfen im Jahr 2025 aufschreiben und sagen, ob sie hier bleiben würden oder nach einer Ausbildung hierher zurückkehren.

Eine erste grobe Auswertung mit entsprechenden Bögen, die in Pro und Kontra unterscheiden, habe der Beirat bereits gemacht, so Krause. Nun wolle man aber die Antworten noch einmal detailliert auswerten und die Ergebnisse erst am 3. Dezember präsentieren.

Pläne für das kommende Hafenfest

Abschließend wurde auf der Jahreskonferenz auch über Ziele und Aufgaben im kommenden Jahr gesprochen. In den Mittelpunkt werden womöglich noch Ende dieses Jahres die Planungen zum Hafenfest rücken. „Wir haben es groß kritisiert und deshalb wollen wir uns dieses Mal beteiligen“, sagte der Schüler.

Zudem plane das Gremium 2015 eine Bedarfsanalyse in Jugendclubs. Dabei sollen Fragen nach Teilnehmern, Angeboten und Problemen geklärt werden. „In Wolfen gibt es sehr viele Jugendclubs. Ob und wie die Angebote genutzt werden, kann diese Analyse zeigen.“

Ein weiterer Ansatzpunkt könnte nach Morris Krause ein Stadtführer für die Jugend sein. „Es geht nicht darum, viel Neues zu schaffen, erst muss man den Jugendlichen zeigen, was alles in der Region möglich ist“, so Krause. Es gelte, bereits bestehende Angebote besser zu nutzen oder präsenter zu machen. Als Beispiel nennt er die Goitzsche, die viel Potenzial berge. „Da kann man viel rausholen.“ (mz)