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Investition Investition: Erster «Fischzug» im Oktober

Von Uljana Wuttig-Vogler 04.07.2003, 16:22

Wittenberg/MZ. - Die Idee, solch eine Fischfarm aufzubauen, die im weiten Umkreis einmalig sein dürfte, ist mindestens vier Jahre alt, erzählt Großmann. Sie wurde aus einem Zufall heraus geboren. Doch dabei blieb es nicht.

Großmann und Lubitzsch beschäftigten sich intensiv mit der Idee, wälzten Fachliteratur, stellten Berechnungen an, erarbeiteten ein Betriebskonzept und nahmen die erste Phase - die Finanzierungsphase - in Angriff. "Wir liefen praktisch von Pontius bis Pilatus und erfuhren wohlwollende Ableh-

nung", erinnern sich Thomas Großmann, Geschäftsführer der Fischkultur Wittenberg GmbH, und Joachim Lubitzsch, deren Technischer Leiter. (Sigrid Großmann ist für das Marketing und Cornelia Lubitzsch für die Buchhaltung zuständig).

Doch aufgegeben wurde dennoch nicht. "Als es dann 2002 einen Regierungswechsel gab, wurde die Hoffnung wieder größer, weil unter anderem die Sparkasse Wittenberg, Landrat Hartmut Dammer, Bürgermeister Volkmar Kunze, die Stadtwerke und Ministerpräsident Wolfgang Böhmer als Partner für das innovative Projekt gewonnen werden konnten, dessen Investitionsvolumen sich auf 2,5 Millionen Euro beläuft", so Großmann. Ein Teil des Geldes steuerten das Land und die EU als Fördermittel bei. Somit stand der ersten Ausbaustufe, die derzeit auf Hochtouren läuft, nichts mehr im Wege. Ziel ist es, die Becken Ende Oktober mit Fischen zu besetzen. Pro Jahr sollen dann rund 150 Tonnen Speisefisch - Aal, Wels und Barsch - produziert werden.

Konkret: Die Brut wird in Becken in großen Hallen aufgezogen, erklärt Lubitzsch. Die Wassertemperatur, der Sauerstoffgehalt des Wassers und die Futterversorgung sind optimal, so dass die Tiere drei Mal schneller als in der freien Natur heranwachsen. Prinzipiell, so Lubitzsch, seien für solch eine Zucht alle Speisefischarten geeignet, wirtschaftlich rechnen sich aber nur die höherpreisigen. Haben Aale, Barsche und Welse die entsprechende Größe erreicht, werden sie an den Großhandel verkauft. Erst in der zweiten Ausbaustufe planen die Großmanns und Lubitzschs, den Vertrieb zu intensivieren, so dass der Fisch dann auch direkt beim Endverbraucher landen kann. Außerdem soll eine Teilverarbeitungsstrecke - Räucherei und Filetierung - aufgebaut werden. Zu den jetzt fünf geschaffenen Arbeitsplätzen würden dann noch einmal sechs hinzukommen.