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Grundwassersanierung Grundwassersanierung: Brunnen schützen Greppin

Von Christine Krüger 17.10.2002, 16:58

Greppin/MZ. - Die Greppiner Bürger können aufatmen: Der erste von insgesamt zwölf Brunnen, mit deren Hilfe das angestiegene kontaminierte Grundwasser gesenkt und anschließend in einer Aktivkohle-Anlage behandelt wird, ist in Betrieb.

Seit Ende September läuft die Anlage dauerhaft. Bisher sind 8 200 Kubikmeter Grundwasser gehoben. Das macht sich bemerkbar: Stand vorher das Wasser beispielsweise in der Karl-Liebknecht-Straße 5 zwölf Zentimeter hoch im Keller, zeigt die Messstelle neben dem Gebäude jetzt einen Pegelstand an, der 30 Zentimeter unter der Kellersohle liegt. Der Brunnen sowie die dazu gehörende Anlage, in der das

kontaminierte Wasser über Aktivkohle gereinigt wird, ist Teil des Ökologischen Großprojekes Bitterfeld. "Das Grundwasser-Problem ist dabei der größte Brocken", sagt Karl-Ludwig Enders vom Projektträger Mitteldeutsche Sanierungs- und Entsorgungs-Gesellschaft mbH (MDSE). Durch ein System von Sicherungs- und Überwachungsanlagen sind seit 1998 wesentliche Verbesserungen erreicht worden. Jetzt werden an sechs Stellen vor Greppin insgesamt zwölf Brunnen gebohrt, die bilden den so genannten Greppiner Riegel. Ende 2003 soll er funktionieren. Über Jahrzehnte hinweg werden die Brunnen in Betrieb sein. Seit 1994 schützt der so genannte Bayer-Riegel, der aus 26 Brunnen besteht, die dortige Region. Und auch Bitterfeld soll seinen Brunnenriegel bekommen.

Anliegen des gesamten Abstromkonzeptes ist es, durch kontrollierte Hebung des stark kontaminierten Grundwassers die weitere Ausbreitung der Kontamination und eine Gefährdung von Menschen und Anlagen durch aufsteigende Schadstoffe zu verhindern. Das von der MDSE konzipierte und mit Mitteln der Landesanstalt für Altlastenfreistellung finanzierte Projekt hat einen weiteren Effekt: Das vorgereinigte Grundwasser - die Schadstoffbelastung wird über 99 Prozent reduziert - wird in das Gemeinschaftsklärwerk geleitet, von wo aus es dann in die Mulde fließt.

Der zusätzliche Wasserfluss bringt dem Klärwerk "Optimierung in Richtung Kosten", wie es Geschäftsführerin Regina Egert ausdrückt. "Wäre das Werk nicht so groß, müssten wir jetzt anbauen."