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Großes Interesse an Ferropolis-Event Großes Interesse an Ferropolis-Event: Nabucco-Fans sorgen für Betten-Ansturm

27.02.2002, 12:55

Gräfenhainichen/MZ. - Die Frau aus Magdeburg war sich am vergangenen Montag nach einem Telefonmarathon sicher: Sie hat das letzte freie Bett in der Region Gräfenhainichen für den 22. Juni ergattert. Und es ist eine ganz besondere Nacht. Starsolisten der Mailänder Scala und der Arena di Verona präsentieren in Ferropolis "Nabucco".

Die Opern-Fans sorgen tatsächlich für einen wahren Betten-Ansturm. Das ergab am Mittwoch eine MZ-Umfrage bei den Pensionen Gräfenhainichens. "Ausgebucht", lautete dabei die häufigste Antwort.

Wer "Zur Müllerin" pilgert, findet für diesen Termin - und auch beim Auftritt von Rocklegende Peter Maffay eine Woche später - kein freies Plätzchen mehr. Chefin Irena Müller, die Gäste aus ganz Deutschland erwartet, führt diesen Erfolg auf die Werbung auf ihrer hauseigenen Homepage zurück. Gudrun Gandyra macht es keinen Deut anders und setzt ebenfalls auf das Internet. Und so bleibt auch in der Pension Gudrun kein Bett unberührt. "Wir haben lediglich noch ein Einzelzimmer zum Maffay-Konzert", sagte sie der MZ.

"Alles voll", meldete dagegen Ingrid Krumrey vom "Weißen Haus". Hier werden Besucher vor allem aus dem mitteldeutschen Raum erwartet. Aus den alten Bundesländern kommen Ex-Gräfenhainichener, die das Event zum Anlass für eine Stippvisite in ihrer Heimatstadt nehmen. Sie haben rechtzeitig gebucht, weil sie offensichtlich die begrenzten Kapazitäten kannten.

Wer aber bereit ist, ein paar Kilometer zu fahren, wird auf der Unterkunftsjagd aber doch noch fündig. So hat sich für den 22. Juni in der Pension von Dieter Saur in Möhlau noch niemand angemeldet. Und auch in Radis hat bisher nur ein Ehepaar, das sich "Nabucco" anschauen möchte, gebucht. Die Situation ist für das Drei-Sternen-Haus nicht neu: von Ferropolis profitiert das Familienunternehmen kaum.

"Wir werden nicht richtig vermarktet", so Axana Apitzsch. Die Geschäftsführerin macht dafür vor allem die Zugehörigkeit ihres Ortes zur Verwaltungsgemeinschaft Bergwitz verantwortlich.

In Jüdenberg ist die Situation wiederum ganz anders. Die Pension Henkel, die mit ihrer Nähe zur Stadt aus Eisen wirbt, freut sich über jede Großveranstaltung. "Bei den Böhsen Onkelz oder André Rieu waren wir lange vorher ausgebucht", so Gisela Henkel. Und auch bei "Nabucco" werde dies wahrscheinlich der Fall sein. Es sei nur noch ein Bett frei. Das letzte Doppelzimmer ist seit Montag weg. Es ergatterte sich die Frau aus Magdeburg.