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Über 70 Klassiker und Traktoren Friedersdorf: Oldtimer- und Traktorentreff der Technikfreunde lockt über 70 Fahrzeuge

Von Christine Färber 18.09.2019, 10:17
Oldtimer auf Hochglanz poliert - vorgefahren waren sie in Friedersdorf.
Oldtimer auf Hochglanz poliert - vorgefahren waren sie in Friedersdorf. André Kehrer

Friedersdorf - Erich Schulz ist gleich mit seinem DKW Autounion von Bad Düben rüber nach Friedersdorf gefahren. Um sein „zweites Schätzchen“ beim Oldtimer- und Traktorentreffen der Friedersdorfer Technikfreunde vorzustellen. Und richtig - das Auto findet sofort Zuspruch.

„Sieht alles aus wie die blanke Sahne“, sagt einer der Umstehenden, der sich eigens wegen der Oldies aus Retzau auf den Weg gemacht hat. „Ich komme gar nicht wieder weg“, meint er vor der offenen Kühlerhaube, unter der sich eine ganz besondere, weil seltene Technik verbirgt.

Zum siebten Mal haben sich die Oldtimer-Fans auf dem Festplatz des Ortes getroffen. Zu sehen gab es allerhand: von Pkw, Motorrädern über Traktoren - samt und sonders fahrbereit - bis hin zu historischen Maschinen. Über 70 Exemplare. Und die vom Feinsten. Verständlich, wenn den Männern das Herz übergeht. Franz-Ferdinand Radmacher, Chef des Vereins der Technikfreunde, lacht.

Für ihn, da gibt es keine Frage, sind die Trecker die Highlights. „Die Damen werden sich über den Rolls Royce freuen, wir Männer über die Trecker und die stehenden Maschinen.“ Und Recht hat er - der blitzblanke englische Wagen, dessen Kühlerfigur Emily mit der Sonne um die Wette funkelt, ist von der Damenwelt umzingelt.

22 Mitglieder hat der Friedersdorfer Verein, der sich zur Gründung 2002 auf die Fahne geschrieben hat, alte Technik und deren Geschichte zu bewahren und zu pflegen. Doch nur eine Handvoll von ihnen, sagt Radmacher, ist noch ganz aktiv dabei - mit dem Schraubenschlüssel in der Hand. Und zu tun gibt es viel. „Was der Verein kauft, bauen wir auf.

Man kann sich vorstellen, in welchem Zustand die Autos und Maschinen sind, die jemand abgibt“ erklärt er. „Aber wenn es keinen Spaß machen würde, würden wir es nicht tun“, meint Jürgen Friebe, der zu den Gründern des Vereins gehört. In den Wochen vor der Ausstellung, erzählt er, haben sie gerackert und geschraubt, was das Zeug hält. Oder was die Zeit hergibt: beinahe täglich nämlich. Aber auch zu normalen Zeiten sind sie mindestens an drei von sieben Wochentagen mit den Schätzen beschäftigt.

Hartwig Weinberger, der laut Radmacher „die treueste Stütze des Vereins“ ist, hat mit seinem Austritt aus dem Berufsleben den Eintritt in den Verein besiegelt. Er ist Kfz-Mechaniker. Was sonst? Sein Herz hängt an alten Motoren. „Ich hab ja schon immer mal geholfen. Tja, an alter Technik kann man noch schrauben“, sagt er. Wer Interesse hat: Der Verein sucht engagierte Mitglieder (Kontakt unter technikvereinfriedersdorf.hpage.com). „Noch sind wir da und können unser Wissen weitergeben“, meint Jürgen Friebe.

Karola Metzner und Sandro Töpfer sind auf der Durchreise. Ihren Urlaub haben sie gerade an der Ostsee verbracht. In einem Oldie-Wohnwagen. „Unterwegs haben wir von dem Treffen in Friedersdorf erfahren, das liegt ja auf der Strecke“, sagt Sandro Töpfer. Daheim in Sonneberg haben die beiden Liebhaber historischer Fahrzeuge selbst einige stehen: einen Traktor, Simson-Kräder, eine AWO und das Wohnmobil. (mz)

Auch Traktoren wurden in Friedersdorf ausgestellt.
Auch Traktoren wurden in Friedersdorf ausgestellt.
André Kehrer