Bitterfelder Gruppe Frei.Wild bringt Goitzsche Front als Vorband mit auf Europa-Tour

Bitterfeld - Es klappt erstmal gar nichts. Fast schon verzweifelt ruft Philipp Burger, Sänger der Deutschrockband Frei.Wild, nach seinem Techniker Alex. „Bekommen wir noch Ton?“, fragt er quer über den Bitterfelder Stadthafen, in den die ebenso erfolgreiche wie umstrittene Band aus Südtirol gekommen ist, um die Veröffentlichung ihres neues Albums „Rivalen und Rebellen“ (hier bei Amazon kaufen) gemeinsam mit ihren Fans zu feiern.
Ein Unternehmen, das als schräge Idee begann und binnen zweier Woche zu einer Großveranstaltung wuchs, der die Technik nicht ganz gerecht werden. Mindestens 6000 sind es, die am Freitagabend an die Goitzsche gepilgert sind, um ihre Stars von nahem zu sehen, Fotos mit den Bandmitgliedern zu machen und sie schließlich auch noch kostenlos bei einem Live-Auftritt zu erleben.
Ausnahmezustand auf den Straßen, Parknot, lange Schlangen an den Bier- und Würstchenbuden. Und helle Freude bei Bitterfelds Bürgermeister Achim Schenk, der die vier Italiener persönlich auf der Bühne begrüßt. Auf seine Frage, wie ihnen denn Bitterfeld nun so gefalle, sagt Philipp Burger, dass ihn vieles an der Goitzsche ein bisschen an den Gardasee erinnere.
Frei.Wild mit „Goitzsche Front“ auf Europa-Tour
Vorurteile dort, Klischees da, egal. „Ihr habt schon ein schönes Fleckchen Land abbekommen", lobt der 39-Jährige. Dann verkündet Burger, dass die Bitterfelder Lokalmatadoren Goitzsche Front seine Band auf der gesamten Europa-Tour im kommenden Jahr als Vorgruppe begleiten werden. Und schließlich steigen unter dem Jubel der Anhänger hunderte gelber Luftballons mit dem Frei.Wild-Logo in den Himmel.
Der ist klar und fast wolkenlos, doch wo immer Philipp Burger und seine Kollegen auftreten, steht stets der gern über das Internet verbreitete Vorwurf im Raum, die vor 16 Jahren gegründete Kapelle, die zuletzt mit jedem ihrer Alben auf Platz 1 der Charts landete, habe sich nicht ausreichend und glaubhaft genug von Burgers früherer Mitgliedschaft in einer Skinheadband distanziert. Zudem verbreite sie „völkisches Gedankengut“ und der Sänger und Hauptsongsschreiber von Frei.Wild sieht in den „Unterstellungen irgendwelcher verwöhnter Rotzlöffel fast ausschließlich haltlose Vorwürfe“, die „immer von denjenigen kommen, die sich nicht vom realen Ist-Zustand von Frei.Wild überzeugen lassen wollen“.
Diesen Leuten gefalle seine Band „als Feindbild besser als das, was sie wirklich vor sich sehen“. Also hätten er und seine Kollegen beschlossen, „dass wir uns auf unsere Musik konzentrieren“. (mz)
Frei.Wild Tourdaten 2018:
Bislang sind zehn Termine für April 2018 im gesamten Bundesgebiet bestätigt:
10.04. München, Olympiahalle
12.04. Oberhausen, König Pilsener Arena
13.04. Bremen, ÖVB Arena
14.04. Hamburg, Barclaycard Arena
15.04. Berlin, Velodrom
16.04. Leipzig, Arena
18.04. Erfurt Messehalle
19.04. Nürnberg, Arena Nürnberger Versicherung
20.04. Riesa, Sachsenarena
21.04. Frankfurt, Festhalle
Mit Warm Up Shows wird am 31.03. in Pratteln (CH), 01.04. Wien (AT) und 02.04. Brixen (IT) die Tournee begonnen.
Der Karten-Vorverkauf hat am 15. September begonnen.