Ferienjobs in Anhalt-Bitterfeld Ferienjobs in Anhalt-Bitterfeld: Stellenangebote für Jugendliche sind rar

Bitterfeld/MZ - Die Ferien sind kaum angebrochen, da sind die ersten Schüler im Urlaub - oder auf Arbeit. Viele Jugendliche unter 18 Jahren sind aber auch noch auf der Suche nach einer Beschäftigung in der Ferienzeit, die das Taschengeld aufbessert. Allerdings werden diese Jobs nicht überall in der Region angeboten.
Keine Angebote gefunden oder abgelehnt
Schüler kritisieren, dass sie abgelehnt wurden oder erst gar keine Angebote gefunden haben. Auch beim Jugendbeirat Bitterfeld-Wolfens ist dies bekannt. „Es ist schwer, als Jugendlicher unter 18 einen Ferienjob zu finden“, sagt Stephanie Petzold, die Vize-Vorsitzende. „Und das, wenn immer gesagt wird: Die Region soll jugendfreundlicher werden. Natürlich kann ich die Betriebe verstehen, die das finanziell oder zeitlich nicht schaffen. Aber die, die es sich vielleicht leisten könnten, sagen ebenfalls ab. Selbst in Dessau findet man nichts, außer vielleicht man kennt die richtigen Leute.“ Aber um die Region lebenswert zu gestalten, „müssen auch die Unternehmen etwas dafür tun. Und so ein Ferienjob kann das Image verbessern und er bringt dem Jugendlichen wertvolle Erfahrungen.“
Die Chancen eine Ferienarbeit zu finden, sind jedoch gar nicht so schlecht, wie Sabine Edner, Chefin der Agentur für Arbeit Dessau-Roßlau-Wittenberg erklärt. Sie ist auch für Bitterfeld-Wolfen zuständig. „In vielen Unternehmen werden Ferienjobs angeboten. Meist den Kindern der Mitarbeiter, da man hier Vertrauen und Loyalität voraussetzen kann.“
Auf sich selbst gestellt
Auf der Suche nach einer Tätigkeit außerhalb dieser Betriebe, sind die Jugendlichen jedoch auf sich gestellt. In der Jobbörse, so die Arbeitsagentur, könnten Unternehmen zwar Ferienjobs hinterlegen. Eine offizielle Plattform dafür gebe es in der Region jedoch nicht. Die Jugendlichen müssten „sehr viel Eigeninitiative“ beweisen, auf der Suche nach einer geeigneten Tätigkeit.
Dass das nicht einfach ist, zeigt eine Internetseite des Landkreises Anhalt-Bitterfeld. Unternehmen wurden mit einem Aufruf gebeten, ihre Ferienjobs zu melden. Diese hätten dann auf der Seite „Regionales Informationsbüro Berufsorientierung“ (Ribo) veröffentlicht werden können. Doch auch dort finden sich keine Angebote.
Jugendschutzgesetz schränkt ein
Ist womöglich auch eine eingeschränkte Einsatzfähigkeit ein Grund? Denn Unternehmen müssen sich beispielsweise an das Jugendschutzgesetz halten. Daher seien nicht alle Tätigkeiten für Minderjährige geeignet, sagt Sabine Edner von der Arbeitsagentur. „So dürfen zum Beispiel 13- bis 14-Jährige kleine Jobs mit maximal zwei Stunden am Tag übernehmen. Akkord-, Wochenend- und Nachtarbeit sind bei unter 18-Jährigen prinzipiell ausgeschlossen.“