DRK-Helfer DRK-Helfer: Schafskopf in Altkleidern gefunden

Wolfen - „Wir haben ja schon viele Sachen erlebt. Aber jetzt ist das Fass wieder einmal übergelaufen“, sagt Helga Schier. Die Koordinatorin im DRK Ortsverein Wolfen ist um Fassung bemüht. Beim Leeren des auf der Freifläche Puschkin-/Karl-Marx-Straße in Wolfen aufgestellten Altkleider-Containers fanden Helfer des DRK einen Schafskopf.
„Das ist eine Riesensauerei. Die Kleidung ist nicht mehr zu verwenden. Von Geruchsbelästigung und dem Anblick will ich gar nicht reden.“ Helga Schier ist sauer. Zumal der Vorfall keinesfalls ein Einzelfall ist. Dem andauernden Frevel setzt er jedoch die vorläufige Krone auf.
Regelmäßig Unrat in den Containern
In steter Regelmäßigkeit findet sich in den eindeutig als Spendensammelcontainer des Roten Kreuzes gekennzeichneten Behältern jede Menge Unrat. „Wir haben Dachpappe dabei. Es gab schon Säcke mit Meerschweinchenstreu. Einmal tauchte eine tote Katze auf.“
Helga Schier hat keine Mühe, weitere Beispiel zusammenzutragen. Bauschutt und Zementsäcke hat sie auf der Liste, auch ganz normalen Hausmüll. Die Mitglieder des DRK schütteln fassungslos die Köpfe. Schließlich sammeln sie die Altkleidung nicht zum Selbstzweck.
Spenden landen beim Ortsverein
Der Großteil der Spenden landet in der Kleiderkammer des Ortsvereins. Die Nachfrage dort ist riesig. Zweimal in der Woche hat die Einrichtung geöffnet. Pro Tag werden rund 60 Besucher gezählt. „Die Leute mit geringem Einkommen brauchen das. Sie freuen sich über die Angebote, die wir ihnen machen können“, bestätigt Gabriele Hendel vom DRK-Ortsvorstand.
Das Rote Kreuz erreicht mit der Kleiderkammer praktisch alle Altersschichten, Beschäftigte und Leute, die nicht in Lohn und Brot stehen. Zugangsvoraussetzungen gibt es nicht. „Wir haben unser festes Klientel“, erklären die beiden DRK-Urgesteine.
Zweimal im Jahr Haussammelaktionen
Bevor die Besucher jedoch aus einem breiten Angebot von der Unterhose über die Winterjacke bis zur Bett- und Tischwäsche wählen können, kommt ein eingespieltes Räderwerk ins Rollen.
Zweimal jährlich gibt es Haussammelaktionen, bei denen Tonnen von Textilien bewegt werden. Außerdem müssen Container geleert werden. Bei solchen wie dem, in dem jetzt der Schafskopf auftauchte, steht die Leerung wegen der zentralen Lage und der hohen Inanspruchnahme täglich auf dem Plan.
Die Kleiderspenden kommen dann in die Zentrale in der Thalheimer Straße. Dort wird sortiert, gewaschen und gebügelt. Danach werden die Regale der Kleiderkammer gefüllt. „Stellen sie sich vor, sie haben dann den Schafskopf dabei. Eine Riesensauerei.“
„Das ist bewusst passiert“
Helga Schier glaubt nicht an eine Verwechslung der Container. „Das ist bewusst passiert. Hier wollte einfach jemand schnell seinen Unrat loswerden.“ Der Kleidercontainer kam offensichtlich gelegen. Er ist gut erreichbar und hat im Gegensatz zu den benachbarten Glascontainern eine Einfüllöffnung, die groß genug für die Entsorgung tierischer Überreste ist. (mz)
