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Die Schönste im Land  Die Schönste im Land : Anne Theresa Masslich beendet Modelkarriere

Von Ulf Rostalsky 23.09.2017, 12:00
Anne Theresa Masslich hat mittlerweile die Modelkarriere beendet.
Anne Theresa Masslich hat mittlerweile die Modelkarriere beendet. André Kehrer

Bitterfeld - Glanz und Glamour. Damit konnte Anne Theresa Masslich gut umgehen. „Das Modeln hat mir einfach Spaß gemacht“, erzählt die 29-Jährige. 2014 war das Jahr der Bitterfelderin. Sie wurde zur Miss „Sachsen-Anhalt“ gewählt. Ein Traum. Und dennoch längst abgehakte Geschichte.

Nägel mit Köpfen gemacht

Modeln war einmal. Heute zählt vor allen Dingen das berufliche Weiterkommen. Sachsen-Anhalts Schönste hat unmittelbar nach dem Erfolg auf dem Laufsteg Nägel mit Köpfen gemacht. Die Logopädin ging in Bitterfeld mit der eigenen Praxis an den Start.

Praxis? Das Wort wird nicht in den Vordergrund gerückt. Stattdessen sind es bunte Buchstaben auf hölzernen Würfeln, die zum Markenzeichen geworden sind. Die „Plapperkiste“ ist Dreh- und Angelpunkt für Anne Theresa Masslich und Mitstreiterinnen. Sie helfen Menschen, die Sprach-, Sprech- und Schluckstörungen haben. Alter egal. Die jüngsten Patienten sind gerade einmal zwei Jahre alt. Die ältesten haben die 90 längst überschritten.

Schlussstrich gezogen

„Es macht Spaß.“ Den Satz hatte Anne Theresa Masslich bereits im Zusammenhang mit dem Modeln gebraucht. „Stimmt auch“, fügt sie hinzu. Alles habe zu seiner Zeit eine große Rolle gespielt. „Aber irgendwann musst du wissen, was noch passieren soll.“ Die junge Frau, die auf Laufstegen und Bühnen dauerpräsent war, zog nach dem Sieg auf Landesebene den Schlussstrich. „Ich wollte nicht mit 40 als Misses um Punkte laufen.“

Dass sie heute ab und an noch bei Modenschauen zu sehen ist, ist kein Schritt zurück. Die Bitterfelderin sagt nicht konsequent Nein, wenn Freunde um Hilfe bitten. Die „Nacht der Tracht“ in der „Seensucht“ hat sie im Vorfeld unterstützt, auch bei Werbeaufnahmen war sie mit von der Partie. „Ich möchte aber mehr. Ich möchte, dass die Leute zu mir in die Plapperkiste wegen meiner beruflichen Fähigkeiten kommen. Und nicht, weil sie unbedingt zum Model wollen.“

Der Beruf hat Vorrang

Anne Theresa Masslich ist wichtig, dass die Arbeit als Logopädin alles andere als ein Kind des Zufalls ist. Die Entscheidung für den Beruf fiel zeitig und mit aller Konsequenz. Schon während der Schulzeit absolvierte sie einige Praktika. Die Ausbildung meisterte sie in den Leipziger Blindow-Schulen. Danach folgten einige Jahre in Festanstellung. Das war ihr zu wenig. „Ich wollte mich selbst verwirklichen, alles auf eigene Füße stellen“, erzählt die Bitterfelderin, die dem Modeln im Rückblick immer noch sehr viel abgewinnen kann.

Sie habe an Selbstbewusstsein gewonnen, sagt sie. „Früher konnte ich vor vielen Menschen kaum reden. Meine Jugendweihe war ein reiner Krampf. Ich war fix und fertig, so sehr hat mich das alles aufgeregt.“ Heute ist davon wenig zu spüren. Anne Theresa Masslich agiert mit reichlich Selbstbewusstsein und klaren Vorstellungen. Anderssein als andere: Das gilt im Falle der Praxis nicht nur beim Namen. „Wir haben uns unter anderem auf Menschen mit Trachealschnitten (Luftröhrenschnitt, d. Verf.) spezialisiert. Außerdem sind wir in die Weiterbildung für Erzieher eingestiegen.“

Der Beruf hat Vorrang. Modeln war einmal. „Aber es war so schön und hat wirklich Spaß gemacht.“ (mz)