Der Karnevalsprinz fährt mit dem großen Traktor vor
Burgkemnitz/MZ. - Nach dem Kinderfasching und einer großen Galaveranstaltung wurde gezempert. Den Karnevalverein Burgkemnitz gibt es seit 1957, das Zempern hat 1984 begonnen. Es ist also eine feste Tradition, dass die aktiven Karnevalisten am Rosenmontag durch das Dorf ziehen und mit viel Krach auf sich aufmerksam machen.
"Es sind Schulferien, außerdem sind viele Vereinsmitglieder noch auf Arbeit, deshalb konnten wir nicht komplett antreten", begründete Präsident Andreas Boy die Teilnehmerzahl. An vielen Grundstücken wurden sie bereits erwartet, denn die Burgkemnitzer stehen zu ihrem Verein. Unter den Älteren finden sich sogar oft noch ehemalige Aktive. Mit einem Traktor "Famulus", Baujahr 1965, kam Sven Heinicke vorgefahren. Er ist der diesjährige Prinz des Vereins. Auf dem großen Anhänger hatten einige der Karnevalisten Platz, die sich am Umzug beteiligten. Außerdem reihte sich Michell Bruder mit der kleinen Feuerwehr der Jugendgruppe in den Umzug ein und machte ordentlich Krach.
Wie sich das fürs Zempern gehört, waren große Kartons und Körbe mit an Bord. An beiden Seitenwänden des Anhängers war der Schlachtruf des Vereins "Mir dicke da" angemalt. Von einigen mitfahrenden Kindern erfuhr die MZ, dass am Vormittag in der Kindertagesstätte "Eichhörnchen" bereits kräftig Fasching gefeiert wurde. Dort erklang der Schlachtruf "Mir och dicke da". Am Aschermittwoch ziehen dann die Kinder noch einmal durch das Dorf zum "Asche kehren".
Mit Hupen, Trompeten, Gesang, Musik und einer Feuerwehrsirene machten die Zemperer auf sich aufmerksam. Dort, wo die Familien zu Hause waren, öffneten sich dann auch sehr schnell die Türen oder die Fenster. Erste Station war bei Familie Ködel. Dort gab es in der Garage Fettstullen, Kräbbelchen, Kaffee und natürlich hochprozentige Getränke. "Seit mehreren Jahren kommen die Zemperer zu uns, wir erwarten sie schon", so Frau Ködel. Nachbarin Renate Müller hatte keine "Naturalien" parat. Dafür spendete sie etwas Geld für die Vereinskasse.
In der Neubausiedlung Mittelstraße trafen die Karnevalisten nur wenige Leute an. Gerd Hübner (75) spielte für seine im Urlaub befindliche Familie Hausmeister und reichte eine Flasche Likör raus. Eine Nachbarin spendierte Sekt. Von Familie Reinhardt gab es noch mal eine Flasche Hochprozentiges. In der Ernst-Thälmann-Straße warteten schon viele Anlieger auf den kleinen Umzug. Schließlich waren die Karnevalisten schon von weitem zu hören.
Überall öffneten sich die Fenster, in einigen Grundstücken standen die Bewohner sogar am Gartenzaun. Familie Kloppe reichte eine Buddel raus. Mit Gästen aus dem Nachbarort Schlaitz wartete das Ehrenmitglied Hildegard Hille (79) auf den Umzug, um die Aktiven zu begrüßen. Auch Familie Krehan schaute die Straße entlang und fieberte dem Umzug entgegen.
Der nächste Höhepunkt wird am Samstag, 16. Februar, sein. Dann wollen die Burgkemnitzer Karnevalisten ihr diesjähriges Programm zeigen.