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Bürgermeisterwahl in Raguhn-Jeßnitz Bürgermeisterwahl in Raguhn-Jeßnitz: Die Kandidatensuche steht bevor

Von Lisa Garn 13.11.2015, 15:08
Eine Frau wirft einen Wahlzettel in eine Wahlurne.
Eine Frau wirft einen Wahlzettel in eine Wahlurne. Lukaschek/Symbol Lizenz

Raguhn-Jessnitz - Kommt es zum Duell der alten Rivalen? Im Oktober 2016 soll der neue Bürgermeister von Raguhn-Jeßnitz gewählt werden. Die Ausgangslage ist klar: Der Amtsinhaber Eberhard Berger (CDU) will erneut antreten. Die Frage ist, ob und wie viele Gegenkandidaten er haben wird. Offiziell hat noch keine Partei nominiert. Aber: Die Personalie Steffen Berkenbusch (SPD), Stadt- und Kreistagsmitglied, kursiert seit einiger Zeit. Er trat bereits zur Wahl 2009 an, vereinigte fast ebenso viele Stimmen auf sich wie Berger, verlor aber in der Stichwahl. Berkenbusch gehört zu jenen, die in den vergangenen Jahren deutliche Kritik am Bürgermeister formuliert hatten.

Er selbst bekundet Interesse am Bürgermeisteramt. „Viele Bürger haben mich angesprochen. Ich stehe zur Verfügung, aber es kommt auf die Unterstützung an. Wenn es einen Neunanfang geben soll, müssen sich Parteien übergreifend auf nur einen Gegenkandidaten einigen. Treten mehr als einer an, nehmen sie sich letztlich die Stimmen weg. Und die Wahlbeteiligung in der Stadt ist nicht sehr hoch“, so Berkenbusch. Der SPD-Ortsverein beschäftigt sich bereits mit Berkenbusch. „Er ist durchaus im Gespräch. Aber es ist noch nichts abschließend geklärt“, erklärt der Vorsitzende Gerd Mieske. So richtig einig ist man sich offenbar nicht, eher noch auf der Suche.

Ein Punkt dürfte auch sein, dass Berkenbusch ebenso für die Landtagswahl im März 2016 antritt. „Sollte ich in den Landtag einziehen, würde ich aber das Mandat für meine Heimatstadt niederlegen“, sagt er. „Als Bürgermeister kann ich für die Menschen vor Ort mehr tun als in Magdeburg.“ Der Ortsverband will noch vor der Landtagswahl Klarheit schaffen. „Das sollte vorher geklärt sein, damit man sich auf die Bürgermeisterwahl konzentrieren kann“, so Mieske.

Externer Kandidat erwünscht

Der CDU-Stadtverband in Raguhn-Jeßnitz hält an Berger fest. „Im Moment gibt es nur Eberhard Berger. Andere Kandidaten sind nicht im Gespräch“, so der Vorsitzende Thomas Böhme. Im Januar wird der Vorstand neu gewählt, danach beschäftige man sich ganz konkret mit der Wahl.

Die Grünen favorisieren einen externen Gegenkandidaten. Ob er aus den eigenen Partei-Reihen kommen könnte, wird offen gelassen. „Die vergangenen Jahre waren verlorene Jahre für unsere Stadt“, sagt Stefan Krabbes vom Vorstand der Kreisgrünen. „Es braucht endlich einen echten Neuanfang mit einem unabhängigen und externen Kandidaten für das Amt des Bürgermeisters, der es schafft, die Stadt mit Vernunft und Augenmaß wieder zu einen.“ Dazu brauche es ein „Bündnis von Bürgern und Parteien jenseits des bisherigen Klein-Kleins“, die dem offen gegenüberstehen. Dafür setze ich mich ein und werde Gespräche suchen“.

Die Linke will die Wahl Anfang 2016 thematisieren. Momentan befindet man sich offenbar in einer Art Abwarte-Haltung mit Blick auf die Aktivitäten der anderen Parteien. „Wir werden sicherlich versuchen, mit einigen Mitgliedern zu sprechen“, sagt Vorsitzende Renate Kühl. Doch die Kandidaten-Suche dürfte nicht so einfach sein. „In Raguhn-Jeßnitz hat die Linke elf Mitglieder, die meisten eher älter. “ Ob es auf eine Unterstützung eines anderen Kandidaten hinauslaufen könnte, ließ Kühl zunächst offen.

Die Alternative für Deutschland (AfD) befasst sich in Raguhn-Jeßnitz derzeit nicht mit der Bürgermeisterwahl. „Noch ist das kein Thema, es stehen in nächster Zeit keine Nominierungen an. Wir werden uns wahrscheinlich erst nach der Landtagswahl festlegen“, so Sarah Sauermann vom Stadtverband.

Die FDP will wohl einen eigenen Kandidaten aufstellen. Ob das gelingt, ist aber ungewiss. „Wir versuchen es, dafür sind noch Gespräche nötig“, so der Kreisvorsitzende Veit Wolpert. „Vor Weihnachten soll das geklärt sein.“ (mz)