Bitterfelder "UNS" -Verein Bitterfelder "UNS" -Verein: Organisationstalent zwischen Wirtschaft und Wohltätigkeit

Bitterfeld - Ute Hirsch kann man mit Fug und Recht als Organisationstalent bezeichnen. Das macht ihr auch richtig Spaß, sagt sie. Die Frau, Leiterin der Agentur Unicepta in Bitterfeld, ist bekannt und gut vernetzt in der Region. Als Vorsitzende des Vereins Unternehmerinnenstammtisch, der sich kurz und bündig mit den Buchstaben UNS abkürzt, ist sie daher wie geschaffen.
Neben dem wirtschaftlichen Netzwerk spielen auch soziale Aspekte eine Rolle
Die drei Buchstaben - die sind zugleich Programm. Denn hier geht es neben dem wirtschaftlichen Netzwerk der Unternehmerinnen und leitenden weiblichen Angestellten auch um soziale Aspekte. Benachteiligte Kinder vor allem und Frauen stehen im Mittelpunkt. Ihnen geben sie Unterstützung - durch Spenden für das Frauenhaus zum Beispiel, durch das regelmäßige Angebot „Kochen mit Spaß“ für Kinder und vor allem mit Kindern sowie andere Projekte.
Geld für sowas sammelt der Verein über eigene Aktivitäten - längst etabliert in der Region hat sich beispielsweise die Messe „Lebensart“. Unterstützung für das Kochprojekt kommt zudem vom Kinderhilfswerk.
Grundanliegen ist die Vernetzung der 46 Mitglieder untereinander
Grundanliegen des Vereins UNS jedoch, der vor 20 Jahren zunächst als lose Verbindung zwischen den Frauen entstand und 2002 erst sich als Verein etablierte, ist die Vernetzung der derzeit 46 Mitglieder untereinander. Der Erfahrungsaustausch natürlich, die Fortbildung, Besichtigung von Unternehmen und eben auch die Lebensfreude. „Wir haben ja - so gesehen - alle irgendwie die gleichen Probleme: Frau muss ihren Mann stehen.
Egal, ob im Büro oder an der Werkbank, als Einzelkämpfer oder als Chefin mehrerer Mitarbeiter.“ Und nicht nur um knallharte wirtschaftliche Dinge, Seminare und Workshops geht es bei UNS, auch um die schönen Seiten des Lebens. Um die - mag’s auch aus der Zeit gefallen klingen -, die Frauen nun mal interessieren: Mode und Kosmetik zum Beispiel, Typ- und Stilberatung, Beratung zu Teambildung und Work-Life-Balance, aber auch Ausflüge in interessante Gegenden und mehr.
Ziel ist es, etwas zu organisieren, durch dass sich alle angesprochen fühlen
Ihr Anspruch ist es, sagt sie, etwas zu organisieren, durch das sich alle angesprochen fühlen. „Ich bin gern Mitglied in diesem Verein“, gibt sie zu. „Bei uns ist ein wunderbarer Zusammenhalt. Wir haben ähnliche Interessen. Das macht viel aus.“ Vor ihr hat Gerhild Raatz, die bei der Entwicklungs- und Wirtschaftsförderungsgesellschaft (EWG) beschäftigt war, den Unternehmerinnen-Verein geleitet. Seit fünf Jahren hält Ute Hirsch die Fäden in der Hand.
Nach ihrem Studium der Werkstoffeinsatz an der Bergakademie Freiberg ist sie in ihren Heimatort Sandersdorf zurückgekehrt. Obwohl die kleine, feine Stadt Freiberg ihr so ans Herz gewachsen war. Davon schwärmt sie heute noch.
Bessere Bedingungen für die Familie hier in der Region waren ausschlaggebend
Aber es sollte halt nicht sein - die kleine Familie hatte hier in der Region damals bessere Bedingungen, sich zu entfalten. So hat sie zunächst in der Materialprüfstelle des CKB gearbeitet, später, nach ihrer Promotion, in der Pressestelle des CKB.
Aus der wurde die Abteilung Öffentlichkeitsarbeit der Chemie AG, dann die des Chemieparks. Die Kölner Agentur Unicepta übernahm schließlich die ausgelagerte Abteilung und deckt mit den vier Mitarbeitern die Öffentlichkeitsarbeit für den hiesigen Chemiepark und die Infraleuna ab. „Ich habe hier die ganze Entwicklung mitgemacht, den Umbruch und den Neuanfang, die Ansiedlungen erlebt“, sagt sie. „Es ist schon spannend. Und irgendwie hat man ja selbst Anteil daran.“
(mz)