Bitterfeld Bitterfeld: Schnupperstunde mit Helikopter
BITTERFELD/MZ. - "Das kann fliegen?" Fritz Erdbeer war einer derjenigen, die die Einladung zur Schnupperstunde bei den Modellsportlern und Fesselfliegern in Bitterfeld am Sonnabend gern angenommen haben. "Weil ich Fesselflug noch nie live gesehen habe", sagt der Senior, der es zunächst beim Blick auf allerhand Modelle beließ. Das Flugzeug in Form einer Axt blieb am Wochenende allerdings am Boden. "Aber es kann sogar Looping."
Alfred Karcher, langjähriges Mitglied im Bitterfelder Modellsport- und Fesselflugverein, sieht sich angesichts des Fluggeräts einmal mehr bestätigt. "Die Bayern sind eben anders." Doch was unter süddeutscher Hand entstand, ist Sinnbild für die Beschäftigung mit dem Modellsport. Erlaubt ist viel, der Phantasie werden kaum Grenzen gesetzt. Allerdings schlägt sich diese Freiheit nicht in Mitgliedszahlen nieder. Dem Bitterfelder Verein gehören gerade einmal acht Mitglieder an. "Wir wünschen uns natürlich mehr Mitstreiter, sind offen für jede Idee", erklärt Vereinsvorsitzender Remo Fiebig.
Dass die Gruppe einst mit Fesselflug das Laufen gelernt und es dabei in den Jahren zum anerkannten Ausrichter von Worldcups gebracht hat, sei aber nur eine Seite der Medaille. Der Verein sei bunter geworden und mittlerweile Heimstatt für Fesselflieger, Piloten von Modellflugzeugen, Helikoptern, Modellautos und Schiffen.
"Die Tür steht jedem Interessierten offen", betont Fiebig, der Tipps und Tricks zum Hobby gern weitergeben möchte. "Deshalb haben wir doch den Schnupperkurs angesetzt", bekräftigt der Hobby-Pilot aus Leidenschaft und versucht sich in einer Erklärung des Flugverhaltens von Hubschraubern.
Es ist die Theorie, die in der Praxis immer mehr Leute begeistert, wie der Vereinschef zu wissen glaubt. Immerhin nehme die Gruppe der Park-Flyer rasend schnell zu. "In den Grünanlagen fliegt doch praktisch alles." Das ist für die engagierten Modellsportler kein Problem. Sie verteufeln die große Schar der Park-Piloten auch nicht. "Wir helfen sogar dem Vater, der Probleme bei der Einstellung des Hubschraubers, Flugzeugs oder Autos hat." Die Wissbegierigen sollten einfach vorbeischauen auf dem Vereinsgelände an der B 100 am Stadtrand Richtung Halle. Dass die Sportler natürlich dabei von der Hoffnung leben, dass der eine oder andere in den Verein findet, verhehlen sie nicht. Mit Neugier habe schließlich auch bei ihnen alles einmal angefangen.
Neugierig sind Tim und Eric Düresch. Zusammen mit dem Großvater waren sie zur Schnupperstunde gekommen. Sie beäugten die Fluggeräte, folgten auch den rasend schnellen Autos. Ganz sicher wäre das was für die acht und neun Jahre alten Jungen. Ob der Opa sie Weihnachten mit einem Modell überraschen wird, blieb allerdings offen. Möglich scheint jedoch alles. Zumal die Bandbreite der Bausätze und fertigen Modelle wirklich sehr viel Spielraum lasse, wie Remo Fiebig meint. Man müsse weder der Gutbetuchte noch der exzellente Bastler sein. "Modellsport ist erschwinglich." Dass mit den Jahren die Messlatte von den Aktiven selbst immer höher gelegt wird, ist eine ganz andere Sache. "Hier geht es ums Probieren", sagen die Sportler und laden zum Mitmachen ein.
Kontakt: Der Vorsitzende Remo Fiebig ist unter der Telefonnummer 0177 / 6570835 zu erreichen. Alfred Karcher, der wohl die meiste Zeit von allen auf dem Platz verbringt, hat die Telefonnummer 0179 / 2937607.