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Bitterfeld Bitterfeld: Pflegeheim erfreut sich allgemeiner Beliebtheit

Von christine krüger 28.12.2012, 17:55

Bitterfeld/MZ. - Gisela Riebau hat es sich in der Sitzecke im Flur zum plaudern gemütlich gemacht. Die ehemalige Hortnerin aus Wolfen hat eine Bekannte aus früherer Zeit getroffen. Beide Frauen gehören zu den ersten, die nach dem Umbau der einstigen Diesterwegschule zum Pflegeheim Binnengärten in Bitterfeld eingezogen sind. Das war Ende Oktober. "Ich war eigentlich nur zur Kurzzeitpflege hier", erzählt Gisela Riebau, "mir hat es sofort gefallen. Ich bin geblieben."

Auch Käthe und Werner Krüger haben hier ein neues Zuhause. Nur einen Steinwurf weit entfernt haben die beiden Bitterfelder noch im Herbst gewohnt - in der Burgstraße. Dort haben sie sich wohlgefühlt, sagt Käthe Krüger. Aber irgendwann war es für beide zu beschwerlich geworden, den Alltag allein zu bewältigen. Seit November nun haben sie eine neue Adresse: Walther-Rathenau-Straße - zwei Zimmer, Flur, Bad. Das reicht ihnen aus. Eine Küche brauchen sie nicht mehr, die Verpflegung kommt vom Haus. Und das lobt Werner Krüger in den höchsten Tönen. "Sie sind alle so nett", sagt er und meint damit die Pfleger, Therapeuten und Betreuerinnen. Auch für das schicke Gründerzeit-Gebäude, das er seit Jahr und Tag kennt, findet er lobende Worte. "Das ist wieder ein richtiges Schmuckstück geworden", findet er. Zu Recht. Denn über Jahre war der Anblick mehr als traurig. Für rund drei Millionen Euro ist die ehemalige Schule saniert und zu einem vollstationären Pflegeheim umgebaut worden. Der Geschäftsführer der Immobilien-Eigentümer-Gruppe Facte Invest / Horus, Christian Eichler, übrigens hat selbst hier die Schulbank gedrückt. Schon deshalb lag ihm das Projekt irgendwie am Herzen. Geführt und betrieben wird die Einrichtung von der Cum Laude GmbH Halle.

Auf drei Etagen sind drei moderne Wohnbereiche entstanden, die durch Gemeinschaftsräume und Sitzecken, durch Therapie- und Sporträume und modernste Bäder ergänzt werden. Zudem gibt es die verschiedensten Therapien und auch Freizeitangebote für die Bewohner. "Der Investor hat sehr viel Herzblut reingelegt, das sieht man überall. Das Haus ist schon nach ganz kurzer Zeit voll belegt gewesen", sagt Direktor Heinz Pohl. "Dass das so schnell geht, hätten wir nicht gedacht. Der Bedarf ist enorm." Und er wird weiter steigen, wie die Prognosen verraten.

Pohl weiß ein erfahrenes Team von 30 Mitarbeitern hinter sich, die die 58 Bewohner betreuen, fördern und umsorgen. Sie sollen so lange mobil bleiben, wie es geht. Und sie sollen Freude habe an dem, was sie umgibt. Pohl weist da ganz nebenbei auf die großen Fenster. "Man kann rausgucken, auch vom Bett aus. Da draußen bewegt sich was, man kann teilhaben - welch ein Wert für manche", sagt er.

Bringfried Starosz ist noch fit. Er ist gerade als neuer Bewohner angekommen. Und schon sitzt er in einer fröhlichen Runde mit Männern, die "Mensch ärgere dich nicht" spielen. Praktikant Dirk Czarnota hat alles im Blick. Wer gewinnt? "Ach, die gewinnen alle, die mit ihm spielen", meint einer aus der Runde und lacht.