Beim Nachtpokal Plodda ganz vorn
PLODDA/MZ. - Heinz Reinstein ist 1922 in Plodda geboren, also 87 Jahre alt und wohnt seither im Dorf. Sein Vater gehörte 1934 zu den zwölf Gründern der Freiwilligen Feuerwehr Plodda, deren Jubiläum am Wochenende gefeiert wurde.
Schon als Zwölfjähriger hat Heinz Reinstein oft ganz stolz seinen Vater zu den Diensten und Einsätzen begleitet. Dass er bald der Feuerwehr beitrat und noch heute zu besonderen Anlässen voller Stolz die Uniform trägt, versteht sich. Heinz Reinstein war Schlosser und hat in seiner Werkstatt manche technische Reparatur und andere Dienstleistung für die Feuerwehr ausgeführt. Er erinnert sich an zwei besonders spektakuläre Einsätze während seiner langen Dienstjahre, bei denen im Dorf Häuser brannten. Er war damals als Maschinist tätig. Wie in vielen ländlichen Gegenden, waren auch in Plodda zunächst die berühmten Eimerketten, Leitern und Feuerpatschen das Einzige, was zur Verfügung stand. Aber schon 1935 wurde das erste Gerätehaus gebaut, eine fahrbare Schlauchhaspel und Kübelspritzen beschafft.
Chronik gibt Auskunft
Eine Chronik sagt aus, dass 1948, also kurz nach dem Zweiten Weltkrieg, 16 Mitglieder zur Wehr gehörten. 1962, so ist nachzulesen, wurde die noch heute sehr aktive Schalmeienkapelle Plodda gegründet, die auch am Sonnabend zum Feuerwehrjubiläum aufspielte. Ein Mannschaftsfahrzeug, Typ LO, kam im Jahr 1987. Einen regelrechten Boom erlebte die Wehr 1988: Insgesamt 43 Mitglieder, davon zehn Frauen und 30 Prozent Jugendliche hatten sich eingeschrieben. Zehn Jahre später gehörten der Wehr noch 30 Mitglieder an, darunter fünf Frauen. Christa Rosinsky und Werner Heinrich gelang es 1995, eine eigene Jugendfeuerwehr zu gründen.
Weil es derzeit nur einen Jugendlichen in Plodda gibt, der in der Jugendfeuerwehr mitwirkt, wussten sich die beiden Betreuer Christa Rosinsky und Karl-Heinz Apelt zu helfen. Sie übernahmen für Krina, Gröbern, Gossa und Schmerz die Ausbildung und erfassten auf diese Weise 15 Kinder und Jugendliche.
Neuer Wehrleiter seit drei Jahren
Seit 2006 ist der 47-jährige Andreas Meder der neue Wehrleiter, er löste den langjährigen Wehrleiter Otto Menz ab, der in die Alters- und Ehrenabteilung nachrückte. Heute gehören zur Ploddaer Wehr elf aktive Mitglieder, darunter zwei Frauen. Gemeinsam sorgen sie dafür, dass die 470 Einwohner sich beschützt fühlen können. An Technik steht ein Tragkraftspritzenfahrzeug mit 500 Litern Wasser mit entsprechender Grundausstattung zur Verfügung.
Gemeinsam mit vielen Bürgern aus dem Ort und aus den Nachbardörfern wurde am Wochenende das 75-jährige Jubiläum gefeiert. Zum ersten Mal wurde in Plodda zu einem Nachtpokallauf im "Löschangriff nass" eingeladen. Von den sieben angetretenen Mannschaften kamen die Tornauer mit 33,78 Sekunden auf Platz drei und Schwemsal mit 32,25 Sekunden auf Platz zwei. Sieger wurden die sieben Kameraden der Ploddaer Wehr, sie bewältigten den Löschangriff in der Traumzeit von 28,54 Sekunden.
Das "Spiel ohne Grenzen" fand bislang sechs Mal in Schlaitz statt. Die siebte Auflage wurde mit insgesamt elf Kinder- und Jugendmannschaften auf dem Gelände hinter dem Gerätehaus Plodda ausgetragen. Mit großem Eifer und vor allem viel Spaß bewältigte der Feuerwehrnachwuchs den Stationsbetrieb. Von den jüngeren Mannschaften belegten Gölzau Platz eins, gefolgt von Plodda-Krina und den Mannschaften Retzau II und Zscherndorf, beide auf Platz drei. Bei den Größeren schnappte sich Jeßnitz II den Pokal, gefolgt von Bobbau und Burgkemnitz.
Trotz kleiner technischer Patzer konnten von allen Teilnehmern gute Ergebnisse erzielt werden. Am Nachmittag zog eine Autobergung und das Löschen eines Fettbrandes viele Interessierte an. Aber auch das bunte Kinderprogramm mit den Clowns Dimmi und Paoli, das Ponyreiten mit Vierbeinern vom Reiterhof Hechtner, eine Hüpfburg und natürlich Fahrten mit dem Feuerwehrauto fanden viel Zuspruch. Mehrere Wettkampfteams aus Plodda traten am Nachmittag zu lustigen Wettbewerben gegeneinander an. Dank des vielseitigen Einsatzes aller Kameraden und der Unterstützung durch mehrere Sponsoren konnte das Fest einen tollen Verlauf nehmen. Eine Besonderheit war außerdem die Kuchen- und vor allem die Bowle-Bar.