1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bitterfeld-Wolfen
  6. >
  7. Behindertenverband: Behindertenverband: Ein Wegweiser in der Warteschleife

Behindertenverband Behindertenverband: Ein Wegweiser in der Warteschleife

Von Corinna Nitz 30.04.2004, 14:01

Wittenberg/MZ. - Bereits in der Vergangenheit waren es Geldsorgen, die einen Druck immer wieder verhindert hätten. Von inhaltlichen Querelen ganz abgesehen. Die gab es, als im Rahmen einer AB-Maßnahme der Verband Mitte der 1990er Jahre erstmals einen Wegweiser, der unter anderem öffentliche Einrichtungen der Lutherstadt aus Sicht von Behinderten unter die Lupe nahm, erarbeitet hat. Seinerzeit sei dem Verband von der Stadtverwaltung nahe gelegt worden, das Werk so unter keinen Umständen zu veröffentlichen. "Wir hätten wohl mit Schadensersatzforderungen rechnen müssen", so Eckelmann. Aber warum? "Weil der Datenschutz nicht immer berücksichtigt worden war."

Um schließlich doch einen Leitfaden für Menschen mit Behinderungen herausgeben zu können - Ute Eckelmann: "In anderen Städten gibt es so etwas längst" -, wurde schließlich Wittenbergs Gleichstellungsbeauftragte Christine Golly mit der Aufgabe betraut. Ihr gelang es 1998, einen Handicap-Katalog herauszugeben. Sein Nachteil: Er umfasste reichlich 125 Seiten. Frau Eckelmann: "Das konnte man keinem Touristen in die Hand geben."

Das nun vorliegende Werk ist Ute Eckelmann zufolge klein, übersichtlich und vor allem unter touristischen Aspekten erstellt worden. Die Suche nach Sponsoren läuft - und gestaltet sich erwartungsgemäß schwierig. "Der Wirtschaft geht es schlecht", weiß Eckelmann. Gegenwärtig ziehe man in Erwägung, etwa bei Stadt oder Landkreis Fördermittel zu beantragen. Doch wird befürchtet, dass angesichts der Haushaltslage ein solcher Antrag ins Leere läuft. Eine weitere Möglichkeit, an Geld zu kommen, sieht Ute Eckelmann beim Landesverband, der sich anteilig an den Druckkosten beteiligen könnte. "Vielleicht", so hofft sie, "finden sich ja auch einige Gewerbetreibende in Wittenberg, die uns helfen können."

Wer den Behindertenverband in dieser Angelegenheit unterstützen möchte, kann sich mit Ute Eckelmann in Verbindung setzen, Tel. 03 49 1 / 49 63 0.