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Ausstellung im Kreismuseum Bitterfeld Ausstellung im Kreismuseum Bitterfeld: Ausstellung zeigt bunte Kakteen

Von Christine Färber 05.06.2015, 16:27
Einmalige Farbenpracht herrscht im Kreismuseum Bitterfeld.
Einmalige Farbenpracht herrscht im Kreismuseum Bitterfeld. Ruttke Lizenz

Bitterfeld - Die Königin fehlt. Erika Zabel winkt ab. Was soll die Königin der Nacht, die ein einziges Mal ihre - zugegeben prachtvolle - Blüte entfaltet? Wenige Stunden bloß. Und dazu wirklich ausschließlich in der Nacht. „Nein“, meint sie, lächelt und schüttelt den Kopf, „für eine Ausstellung lohnt sich das nicht. Sie ist ja eigentlich nicht schön, wenn sie nicht blüht - nur ellenlange Triebe.“

Dafür sind andere wahre Kostbarkeiten im Kreismuseum Bitterfeld zu sehen. Über 800 wunderschön blühende, interessant geformte und auch völlig unscheinbare Kakteen und andere Sukkulenten. Solche, die jedermann kennt und die Tausende Fensterbänke zieren und solche, die absolut rar und im Blick des Kenners wahre Edelsteine sind. Der Uebelmannia zum Beispiel ist so einer, sagt Ralf Tauchmann, und der Melocactus. Der sieht zudem auch noch ausgesprochen lustig aus. Denn ihm wächst, wenn er selbst nicht mehr wachsen will, ein andersfarbiger Hut.

Bis zum Sonntag findet die inzwischen 42. Ausstellung statt, die die Mitglieder der 1971 gegründeten Ortsgruppe Kakteen Bitterfeld (seit diesem Jahr mit Wittenberg vereint) der Deutschen Kakteengesellschaft in Bitterfeld ausrichten. Wenn auch im Laufe der Jahre der Ausstellungsraum vom Lutherhaus zum Kreismuseum gewechselt ist - eins bleibt, wie es ist: das Datum. Und das hat seinen Grund, denn jetzt stehen die meisten Kakteen und Sukkulenten in Blüte. Und die ist so vielfältig und schön, dass man das Staunen kriegt. Welch intensive Farben hat die Natur da aus ihrem Farbkasten geholt! Und zu all den Pflanzen übrigens, die die 24 Vereinsmitglieder zeigen, kommen weitere 1 400, die zum Verkauf stehen oder die man mit einem Los gewinnen kann.

Kakteen brauchen Liebe und Zuwendung

Erika Zabel und Ralf Tauchmann, stellvertretender Vereinsvorsitzender übrigens, und viele andere Experten werden Ratsuchenden Tipps und Hinweise geben, wie man die Pflanzen aus Samen züchtet und wie sie am besten gedeihen. Denn ganz so einfach, wie man es den Stachelschönheiten nachsagt, sind sie dann doch nicht. Auch sie brauchen Liebe und Zuwendung. „Es ist eine Frage des Substrats“, sagt Erika Zabel und das ist schon so etwas wie eine Wissenschaft. Zwei Drittel Sand, ein Drittel Erde - das reicht noch lange nicht, da muss noch was anderes rein. „Tja“, meint Frau Zabel und lacht, „dann wird’s interessant.“ Jeder hat so sein eigenes Rezept, stellt sich schnell heraus. Ralf Tauchmann zum Beispiel macht das alles ganz anders als sie.

Aber eine Regel kann sich auch ein Laie merken, weil er sie sich erklären kann: Was grün ist, will Halbschatten, was sehr viele Dornen hat, bereift ist oder befilzt, das will die pralle Sonne. So oder so ähnlich erläutert es Tauchmann. Und alle Stachelinge wollen Wärme, denn die Heimat der Kakteen und Sukkulenten ist Südamerika - Mexiko vor allem. Doch gibt es auch Ausnahmen bei den Wärmeliebhabern. „Einige vertragen sogar Temperaturen bis minus 20 Grad“, sagt der Experte und zeigt auf Pflanzen, die man aus heimischen Gärten kennt. (mz)

Jürgen Kracht und Walter Schreier (r.) sind die Organisatoren der Kakteenausstellung, Julia Wheale ist aus Brandenburg angereist
Jürgen Kracht und Walter Schreier (r.) sind die Organisatoren der Kakteenausstellung, Julia Wheale ist aus Brandenburg angereist
Thomas Ruttke Lizenz