Auf einem neuen Weg

Von Christine Krüger 27.01.2006, 18:41

Bitterfeld/MZ. - Und sie seien willkommen in den Unternehmen im Chemiepark, wie der Geschäftsführer des PD-Chemiepark Bitterfeld-Wolfen, Michael Polk, erklärte. "Die Firmen haben einen steten Arbeitskräftebedarf." Stets stellten Investoren die Frage, ob es am Standort kompetente Facharbeiter gibt, so Polk.

Mehr als die Hälfte der am Freitag ins Berufsleben entlassenen Jungfacharbeiter hat bereits die konkrete Zusage von Firmen, eingestellt zu werden, sagte Olaf Richardt, Geschäftsführer des Bildungszentrums. "Ich bin guter Hoffnung, dass noch mehr eine Zusage bekommen." Im vergangenen Jahr, in dem alle Azubis den Abschluss geschafft hatten, sind 87 Prozent vermittelt worden. Zu denen, die einen Job bekommen, gehört Ellen Zieger. Die junge Frau wird ab April beim Solarunternehmen Ever Q arbeiten und so zu den ersten gehören, die dort überhaupt die Arbeit aufnehmen. Auch die 24 Soldaten der Bundeswehr, die in den zurückliegenden Monaten die Ausbildung zum Chemielaboranten absolvierten, brauchen sich um ihren Einsatz keine Sorgen zu machen.

27 Berufe hat das BZW, das mit 60 Unternehmen der Region in der Ausbildung zusammenarbeitet, im Angebot. "Wir stellen uns auf neue Anforderungen ein, nehmen neue Berufe in unser Programm auf", sagte Richardt und führte unter anderem Maschinen- und Anlagenführer sowie Biolaborant an. Mit einem neuen Projekt wendet sich die Bildungseinrichtung seit dem vergangenen Jahr an Schulen des Landkreises. "An zehn Tagen im Schuljahr können die Schüler einen Unterrichtstag in der Produktion in unseren Werkstätten, Labors und Räumen absolvieren und in die Arbeitswelt mal reinschnuppern." Sinn ist es, Interesse zu wecken, Berufsvorstellungen formen zu helfen. Wie wichtig das ist, darauf wies Frank Kropfgans, Betriebsleiter der Degussa AG in Bitterfeld, hin. Seit mehreren Jahren bildet der Betrieb zusammen mit dem BZW aus. "Alle Azubis wurden von Degussa bisher übernommen - an mehreren Standorten."

Auch bei Bayer Bitterfeld nimmt die Berufsausbildung großen Raum ein. Unter denjenigen, die am Freitag auslernten, waren allein 29 Bayer-Azubis, erklärte Personalleiterin Angelika Schellenberg. Seit 1993 bildet Bayer aus. "Anfangs 22 im Jahr, dann haben wir erhöht auf 38. Auch das Spektrum der Berufe wurde erweitert." Wie begehrt ein Ausbildungsplatz hier ist, verdeutlicht diese Zahl: Auf die 38 Plätze bewerben sich 700 Jugendliche.