Arzneimittel Arzneimittel: Bayer investiert sieben Millionen Euro in Bitterfeld

Bitterfeld/MZ. - Aspirin ist laut einer Studie seit 13 Jahren ungeschlagen in der Welt das Schmerzmittel Nummer eins. Und das bringt Bayer einen guten Namen und guten Gewinn. Neun Milliarden Tabletten sind im vergangenen Jahr im Selbstmedikationsbetrieb in Bitterfeld hergestellt und in über 50 Länder weltweit exportiert worden. Das erklärte Geschäftsführer Christian Schleicher.
In diesem Jahr will das Unternehmen, in dem rund 450 Mitarbeiter beschäftigt sind, sieben Millionen Euro investieren. So wird eine Verpackungslinie mit völlig neuer Technologie aufgebaut, auch das Steuerungssystem für die Tablettenproduktion wird erneuert. Zudem laufen derzeit 40 Projekte im Selbstmedikationsbetrieb, die vom Technikums- in den Produktionsmaßstab überführt werden.
1995, mit der Eröffnung des pharmazeutischen Betriebes, sei es der Traum der Bayer-Mitarbeiter gewesen, drei Milliarden Tabletten im Jahr zu produzieren, blickt Geschäftsführer Christian Schleicher zurück. In zweieinhalb Jahren wird die 100-milliardste Tablette aus Bitterfeld kommen.
„Ein altes Schätzchen“ nennt Schleicher Aspirin, das wahre Wunder-Medikament, das seit 110 Jahren auf dem Markt ist. Seitdem werden immer weitere Aspirin-Produkte entwickelt. Ein neues kommt in diesem Jahr in Europa auf den Markt. Den bezeichnet der Geschäftsführer als relativ stabil. Hingegen entwickele sich der Markt für die Tabletten von Bayer Bitterfeld in Ländern wie China und wirtschaftsstarken Entwicklungsländern Lateinamerikas mit einer enormen Dynamik. „Hätten wir nur Europa allein, wäre die Produktion bei drei Milliarden Tabletten pro Jahr stehen geblieben. Das macht deutlich, wie wichtig für uns Wandel und Entwicklung sind“, so Schleicher.
Eindringlich deutlich und für alle Welt sichtbar macht das der Konzern in seinem Jubiläumsjahr. Vor 150 Jahren gründeten der Kaufmann Friedrich Bayer und der Färber Johann Friedrich Weskott in Wuppertal die Firma „Friedr. Bayer et. comp.“ Die startete mit der Herstellung künstlicher Farbstoffe. Wie rasant, vielfältig und folgerichtig die Entwicklung zu einem Weltkonzern verlief, macht eine interaktive Ausstellung unter dem Bayer-Slogan „Science fo a better life“ deutlich. Sie wird lediglich an 30 von weltweit mehr als 350 Niederlassungsorten von Bayer gezeigt und ist nur am Donnerstag im Tablettenbetrieb zu sehen.
Zeitgleich mit dem großen Konzern-Jubiläum feiert Bayer Bitterfeld ein kleines: Vor 20 Jahren begann hier die Ausbildung von Lehrlingen. 528 eigene Lehrlinge und fast 70 von Fremdfirmen hat das Unternehmen bislang zum Facharbeiter in sieben verschiedenen Berufen ausgebildet. Weit über ein Viertel von ihnen lernt sogar früher aus. Einer ist Brian Auerbach. Der 28-Jährige begann hier seine Ausbildung zum Chemikanten, qualifizierte sich bei Bayer Schritt für Schritt, studiert heute an der Fachhochschule Anhalt Ingineering und Maschinenbau und arbeitet bereits als Projektingenieur bei Bayer im Bereich Beschaffung und Inbetriebnahme neuer Anlagen.
