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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Wünsche auf die Reise geschickt

Von BÄRBEL HELBIG 10.04.2011, 17:30

WOLFEN/MZ. - Auf anderen Karten werden dem Diakonieverein Bitterfeld-Wolfen-Gräfenhainichen zum 20-jährigen Bestehen weitere gute Jahre gewünscht, andere erhoffen sich ein schönes Fest, Gesundheit oder "endlich eine Freundin".

An der Ballon-Aktion beteiligen sich auch Gäste wie Landesbischöfin Ilse Junkermann, die die Wolfener Werkstätten am Lützowweg zum ersten Mal besucht. "Hier ist nicht aufgebaut worden, was sich rechnet, sondern was Menschen brauchen, was ihnen hilft", sagt sie und zeigt sich beeindruckt von der Arbeit der Haupt- und Ehrenamtlichen des Vereins, "die Verantwortung wahrnehmen, auf die die Gesellschaft angewiesen ist."

Auch das große Fest zum Vereinsjubiläum wäre ohne sie nicht denkbar. Uwe Theiß aus der Fahrradwerkstatt kutschiert unentwegt Gäste mit der viersitzigen Rikscha, die sonst an der Goitzsche unterwegs ist, über das Festgelände. Ingrid Grabner, die sonst in der Reinigung tätig ist, und Monika Merfert, Gruppenleiterin in der Verpackung, servieren mittags Frikassee mit Reis. Und Ingrid Schneider, Silvia Pannier und Verena Möller aus der Verwaltung sind die Glücksfeen an der Tombola. "Wenn ich das Mountainbike gewinne, fahre ich damit nach Schwemsal", hat Marcel Blaschke versprochen. Der Konfirmand ist mit Pfarrer Albrecht Henning nach Wolfen gekommen und hat auch Eltern und seine Großmutter Gertrud Brandt mitgebracht. "Es ist toll hier, sehr beeindruckend. Ich bin begeistert", sagt die Schwemsalerin.

Mit dem Fahrrad auf den Weg gemacht hat sich die Rentnerin Beate Walther aus Wolfen, die als Praktikantin und Ein-Euro-Jobberin fast alle Bereiche kennen gelernt hat und an diesem Tag ehemalige Kollegen wiederzutreffen hofft. "Was hier geleistet wird, können sich Außenstehende oft gar nicht vorstellen", so ihre Erfahrung. Wie hier Menschen mit Behinderungen gefördert werden, wissen Barbara und Erwin Scheibe sehr genau. Ihr Sohn Mario fühlt sich wohl in der Fördergruppe, von den Betreuern bis zum Fahrdienst ist alles bestens, berichten sie.

Wie es im Frühjahr 1990 auf dem Gelände der ehemaligen Polizeischule aussah und wie es vom Diakonischen Werk nach und nach umgestaltet wurde, daran erinnert sich an diesem Samstag Axel Noack. Als Pfarrer in Wolfen hatte er vor den Wahlen im März 1990 die Polizeischule zum ersten Mal von innen gesehen und im großen Saal "240 Wahlhelfer auf Demokratie geschult" und später den Diakonieverein mit gegründet. Und auch jetzt steht er ihm als Kuratoriumsmitglied zur Seite.