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Anhalt-Bitterfeld Anhalt-Bitterfeld: Anonyme Anrufe bei der geschädigten Familie

19.07.2011, 16:51

BITTERFELD-WOLFEN/MZ/WKL. - "Wir legen keinen Wert auf die Entschuldigung. Ich habe Angst und mache die Tür nicht auf." Mit diesen Worten reagierte Waltraud Lehmann auf die Ankündigung, die Teilnehmer der nächtlichen Fällaktion wollen sich bei ihr und ihrem Mann für das Absägen der fünf Koniferen entschuldigen. Dieses Versprechen hatten zwei junge Männer, die an der Tat beteiligt waren, am Montag bei einem Besuch in der MZ-Redaktion geäußert. "Die Leute, die uns anriefen und sich entschuldigen wollen, haben nicht einmal ihren Namen nennen wollen", so Waltraud Lehmann. "Und einige Male legte sogar jemand den Telefonhörer sofort auf, nachdem wir uns meldeten."

Wie die MZ berichtete, haben Teilnehmer einer Party auf dem Nachbargrundstück der Familie Krillwitz zur nächtlichen Stunde die Koniferen der Familie Lehmann abgeholzt. Auch eine Kettensäge ist dabei genutzt worden. Die Lehmanns erstatteten eine Strafanzeige wegen Sachbeschädigung. Die Polizei ermittelt noch. Die gefällten Koniferen zerstörten unter anderem eine Wäschespinne und einen Rhododendron-Strauch. "Wir werde nicht verlangen, neue Bäume anzupflanzen", so Waltraud Lehmann versöhnlich. Was sie vermisse, ist eine Entschuldigung der Nachbarn, von dessen Hof aus der Säge-Angriff ausging.

Unterdessen ersuchte auch Dieter Krillwitz bei der MZ um ein Gespräch, das am Dienstag stattfand. Krillwitz, der Stadtrat in Bitterfeld-Wolfen ist und dem Verein Pro Wolfen angehört, betonte dabei ausdrücklich, dass er als Grundstücksbesitzer auftrete. Nach seinen Angaben erfuhren er und seine Frau während ihres Urlaubs von der Vandalismus-Aktion, die "in aller Schärfe" zu verurteilen sei.

Dieter Krillwitz übergab eine von seiner Frau und ihm unterzeichnete Erklärung. Darin sprechen sich beide für eine "schonungslose Aufklärung" der Tat aus und verweisen auf ein Gespräch nach dem Urlaub mit zwei Beteiligten der Tat. "Sie gaben zu, dass sie diese Baumkürzungsaktion, ohne angestiftet worden zu sein und ohne Beteiligung von Mitgliedern von Pro Wolfen, durchgeführt haben", heißt es in der Erklärung. Alkohol sei keine Entschuldigung für die Tat. "Auch die anderen sollten Courage haben und sich der Polizei stellen", so Krillwitz.