Angelurlaub an der Goitzsche? Angelurlaub an der Goitzsche?: Corona könnte für mehr Hobbyfischer im Altkreis Bitterfeld sorgen

Gröbern/Pouch - Wenigstens die Karpfen, Barsche und Brassen dürften gut durch die Corona-Pandemie gekommen sein. Für sie waren die letzten Monate eine vergleichsweise ruhige Zeit. Geangelt wurde an Goitzsche und Muldestausee zwar immer noch. Doch Fischer aus anderen Bundesländern mussten wegen der Reisesperren fern bleiben. Weniger Ruten im Wasser also.
Das könnte sich allerdings bald ändern. Seit vergangener Woche dürfen Touristen wieder nach Sachsen-Anhalt einreisen. Und für Angelurlauber könnten die hiesigen Gewässer nun besonders attraktiv werden. Denn: Auslandsreisen sind wegen der Corona-Pandemie nur eingeschränkt möglich. Steht Goitzsche, Muldestausee und Co. deshalb ein Sommer mit überdurchschnittlich vielen Angeltouristen bevor?
Wer an der Goitzsche angeln möchte, muss eine Angelkarte kaufen
Carsten Helling, Prokurist der Blausee GmbH, rechnet damit. „Ich denke schon“, sagt er. „Es zeichnet sich ab, dass die Leute alle zu Hause Urlaub machen wollen.“ Für Angler, die ihre Ferien für einen Trip an die Goitzsche nutzen, führt der Weg unweigerlich auch zur Blausee. Seit vergangenem Jahr verwaltet das Unternehmen die Fischerei auf dem Gewässer, ebenso auf dem Gröberner und Gremminer See.
Wer hier angeln möchte, muss eine Angelkarte kaufen. Kostenpunkt an der Goitzsche: 35 Euro für eine Woche. 400 bis 500 solcher Tickets verkauft die Blausee laut Helling im Jahr für die drei Seen. Werden es diesen Sommer mehr sein? Allgemein hat das Urlaubsgeschäft der Blausee jedenfalls angezogen. „Was Urlaub betrifft, ist die Nachfrage in den letzten Wochen deutlich nach oben gegangen “, sagt der Prokurist. Man müsse aber noch abwarten, wie sich die Corona-Regeln in anderen Reiseländern entwickeln.
Von fischenden Urlaubern profitiert auch ein kleiner Wirtschaftszweig rund um die Seen
Unabhängig davon hat der Altkreis Bitterfeld für Angler noch einiges mehr zu bieten, als den Goitzschesee. Der Bitterfelder Angelverein listet insgesamt 53 Gewässer, die er betreut. Muldestausee und die Sandersdorfer Förstergrube sind darunter nur die prominentesten. Gäste müssen hier ebenfalls eine Karte erwerben. Zum Thema Angeltourismus will sich der Angelverein auf MZ-Anfrage nicht äußern.
Von fischenden Urlaubern profitiert auch ein kleiner Wirtschaftszweig, der sich rund um die Seen etabliert hat. Im Poucher Angelfachgeschäft „Muldestausee“ etwa werden Zubehör und Angelkarten verkauft. Zwar konnte der Laden in den vergangenen Monaten durchgehend öffnen. Wegen des Einreisestopps ist allerdings ein Teil der Kundschaft weggebrochen.
„Das hat man schon sehr gemerkt“, sagt Iris Fabig vom Angelfachgeschäft. Viele der Käufer kämen etwa aus dem nahen Sachsen. Erwartet der Laden im Sommer nun mehr Urlaubskundschaft, als gewohnt? Fabig ist da noch verhalten. „Das ist möglich“, sagt sie. Bis jetzt merke man dies aber noch nicht. (mz)
