2. Kneipennacht 2. Kneipennacht: Wolfen rockte bis 2 Uhr früh
Wolfen/MZ. - Und Manne haut in die Tasten, spielt die Mundi und singt "Kansas City." Die beiden Fans sind sich einig: "Der Mann muss wieder her." Es ist wunderschön - doch locken noch zwölf andere Orte der Musik zur 2. Wolfener Kneipennacht.
Im "Eismann 2" hat Mary, "die Lerche aus Borna", das Publikum fest im Griff. Wer meinte, da zirpt so eine Volksmusikfee, steht verblüfft vor einer kleinen Frau mit großer Stimme. Titel von Tina Turner, Janis Joplin machen ihr keine Mühe. Ausgerüstet mit PA-Anlage und Ovationsgitarre ist Merry (Marie-Luise Michael) unschlagbar. Seit 32 Jahren im Musikgeschäft, zieht sie seit fünf Jahren alleine los - mit "Titeln von starken Frauen und am liebsten Country."
Punkt 23.10 Uhr bekommt Mr. Fog im "Al Capone" kurzfristig musikalische Unterstützung: Kneipenbesitzer Jens Uwe Wollner greift zur Gitarre und macht das richtig gut. Und dann auch hier die Songs, die immer wieder ankommen - Heart of Gold oder Knockin' on heavens door. Und alle singen mit, so gut sie es können. Und halten die Feuerzeuge hoch, als Zottelmähne Fog seinem Freund Johnny Walker gesteht: "Ich hab' s versucht, ich komme ohne dich nicht aus..."
Die schöne saumselige Rührung hat im Vereinshaus "Frauen helfen Frauen" keine Chance. Hier stehen die hiesigen Pendelrocker auf der Bühne, hier fegt der Sturm des Blues und Rock von den Südstaaten her und knallt gegen die Wände. Glücklicherweise genügend Raum für diese verteufelt guten Musiker im diffusen farbigen Licht. Und das Publikum tanzt und zuckt und will mehr. "Die Gruppe haben wir gewollt", sagt Ines Chlebowski vom Verein hocherfreut über die vielen Fans.
Gegen Mitternacht sind auch alle Tische im lichtverzauberten Foyer des Kulturhauses besetzt: Intime Baratmosphäre - Klaus Dobenecks Gitarrenspiel besänftigt die aufgewühlten Sinne. Einen Stock höher hat es Theaterspiel gegeben - auch das hat seine Zuschauer gefunden. Doch drängt die Zeit. Um zwei Uhr ist alles vorbei. Also wieder raus in die Musik-Nacht. Ins "Bergwerk" zum Beispiel, wo mit Wilm das "Yellow Submarine" seine Fahrt antritt und der Keimzeit-Titel "Kling klong" seine fröhliche Auferstehung feiert.
Veranstalter-Fazit: "Über 1000 Leute", sagt Gerit Hesse von Rondo Promotion, "sind gekommen. Das sind 50 Prozent mehr als voriges Jahr." Sie hat die Runde durch alle 13 Lokalitäten geschafft: "Musiker und Kneiper sind hoch zufrieden."