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Antrag als Unesco-Weltkulturerbe Weltkulturerbe im Salzlandkreis?

Das Pretziener Wehr soll in elitären Kreis aufrücken.

23.04.2021, 14:00
Das Pretziener Wehr ist ein Meisterwerk der deutschen Ingenieurbaukunst. Es schützt die Stadt Magdeburg vor Hochwasser.
Das Pretziener Wehr ist ein Meisterwerk der deutschen Ingenieurbaukunst. Es schützt die Stadt Magdeburg vor Hochwasser. Foto: dpa

Bernburg - Das Dessau-Wörlitzer Gartenreich, das Bauhaus in Dessau, die Himmelsscheibe von Nebra, die Luthergedenkstätten in Eisleben und Wittenberg, die Stiftskirche, das Schloss und die Altstadt von Quedlinburg und seit kurzem der Naumburger Dom gehören schon dazu - zu den Stätten des Unesco-Weltkulturerbes in Sachsen-Anhalt.

Geht es nach dem Willen von Gunnar Schellenberger (CDU), Staatssekretär für Kultur in der Staatskanzlei und Ministerium für Kultur des Landes Sachsen-Anhalt, soll künftig auch ein historisches Industriedenkmal aus dem Salzlandkreis dazugehören: das Pretziener Wehr. Die rund 145 Jahre alte technische Meisterleistung ist bis heute voll funktionstüchtig und noch immer lebenswichtig für die Landeshauptstadt Magdeburg, wenn ein Elbehochwasser droht.

Keine Kosten für den Salzlandkreis

Gunnar Schellenberger, der auch Vorsitzender des Kreisentwicklungsausschusses des Salzlandkreises ist, stellte dessen Mitgliedern auf der Sitzung am Mittwoch das Projekt vor und bat um Zustimmung. Sorgen, dass eine Bewerbung des Pretziener Wehrs als Unesco-Weltkulturerbe den chronisch klammen Salzlandkreis Geld kosten würde, nahm Schellenberger des Ausschussmitgliedern. „Die Finanzen dafür kommen aus der Staatskanzlei, das kostet den Landkreis kein Geld“, versprach er. Die Unterstützung des Landes, des Landrates Markus Bauer und des Oberbürgermeisters von Schönebeck habe er bereits, führte er weiter aus.

Für Gunnar Schellenberger wäre das Pretziener Wehr neben dem Ringheiligtum in Pömmelte und dem Schlossensemble in Bernburg ein weiterer Baustein für die touristische Entwicklung und die Attraktivität des Salzlandkreises. Bei einer Bewerbung als Unesco-Weltkulturerbe komme es allerdings nicht nur auf exzellente wissenschaftlich-fachliche Expertisen, sondern auch auf eine breite Unterstützung und Akzeptanz in der Bevölkerung an, betonte er.

„Die Menschen aus dem Salzlandkreis müssen dahinter stehen“, so Gunnar Schellenberger. Nur dann habe man eine Chance, das Projekt erfolgreich zu beantragen. Von den Mitgliedern des Kreisentwicklungsausschusses erhielt er volle Zustimmung. Er hoffe nun auch auf breite Unterstützung aus dem gesamten Kreistag, der das nächste Mal am 5. Mai tagt.