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Urlaub Welterbe Bernburg setzt jetzt aufs Wasser

Tourismusverband will neue Gäste mit den Seen und Flüssen in die Region locken. Damit wird der Trend zum aktiven Natururlaub mit der Kultur verbunden.

Von Frank Czerwonn 14.08.2021, 14:00
Viele Gäste leihen sich ein Boot aus. Bootsvereleih Funda bietet Motor und Ruderboote an.
Viele Gäste leihen sich ein Boot aus. Bootsvereleih Funda bietet Motor und Ruderboote an. Foto: Engelbert Pülicher

Bernburg/MZ - Elf Seen und vier große Flüsse - die Landschaft zwischen Wittenberg und Bernburg ist wie gemacht, um erholsame Zeit auf und am Wasser zu verbringen. Bloß wissen das noch viel zu wenige Menschen.

Das soll sich ändern. „Urlaub am Wasser“ heißt der neue Lockruf des Tourismusverbands Welterberegion Anhalt-Dessau-Wittenberg, dessen Mitglied die Stadt Bernburg ist. Nicht nur auf die Unesco-Welterbe-Orte zu setzen, ist auch eine Reaktion auf Corona.

„Allein beim Camping haben wir in der Welterberegion ein Plus von 48,9 Prozent“

„Wir haben in der vergangenen Saison Erkenntnisse gesammelt, welche Tourismussegmente sich bei uns bewähren“, erläutert Verbandsgeschäftsführerin Elke Witt. Während der Städtetourismus - beispielsweise in Dessau und Wittenberg - um teils fast 50 Prozent eingebrochen sei, hätten sich Orte mit Campingmöglichkeiten sowie Outdoor- und Wasserangeboten steigender Nachfrage erfreut. „Allein beim Camping haben wir in der Welterberegion ein Plus von 48,9 Prozent“, so Witt. Grund genug, neben der im Frühjahr gestarteten Kampagne „Welterbe radeln“ nun das Wasser als Urlaubspotenzial ins Spiel zu bringen. In einer 75-seitigen Broschüre wurden die Angebote gebündelt und für Gäste aufbereitet. Präsentiert wurde sie jetzt in einem der meist besuchten Wasserausflugsorte der Region: dem Camping und Ferienpark Goitzsche in Bitterfeld.

„Wir wollen den Besuchern auch zeigen, was man von dort aus unternehmen kann“

Von Nord nach Süd werden zehn Seen vom Bergwitzsee über den Gremminer und Gröberner See bis zur Goitzsche und dem Königsee detailliert vorgestellt. Zu jedem See gibt es eine Karte, einen Text sowie Infos zu Anfahrt, Stränden, Parkplätzen. Doch damit nicht genug: „Wir wollen den Besuchern auch zeigen, was man von dort aus unternehmen kann“, erklärt Elke Witt. Auf Unterkünfte, Gaststätten, Sportanlagen, kulturelle Angebote oder Sehenswürdigkeiten wird hingewiesen. Dabei wird auch die Verbindung zu den Welterbestätten geschlagen. Und so taucht als See Nummer elf der Wörlitzer See samt Kanälen auf.

Maria Grütze (von rechts), Elke Witt, Johanna Baatzsch, Mandy Rentzsch und Uwe Hippe stellten die Broschüre vor.
Maria Grütze (von rechts), Elke Witt, Johanna Baatzsch, Mandy Rentzsch und Uwe Hippe stellten die Broschüre vor.
Foto: Frank Czerwonn

Teil zwei umfasst die Angebote an Elbe, Saale, Mulde und Fuhne. Hier fehlen auch die Verweise auf Bauhaus oder Technikmuseum in Dessau, das Industriedenkmal Vockerode, das Simonetti-Haus in Coswig, die Wittenberger Schlosskirche, Schloss Pretzsch, den Irrgarten Altjeßnitz oder Schloss Bernburg nicht. „Wir haben ja viel mehr Orte von weltkultureller Bedeutung als die Welterbestätten“, betont Elke Witt. Die Kampagne ziele auf Verbindung: Man kann einerseits aktiv am Wasser sein und zugleich Kulturerlebnisse genießen. Und das ausdrücklich nicht nur für Erwachsene. „Wir machen Angebote für die ganze Familie.“

Wie groß die Nachfrage nach Urlaub am Wasser ist, weiß Maria Grütze als Leiterin des Camping und Ferienparks Goitzsche. Ob Tipi-Zelte, Ferienhäuser, Bungalows oder schwimmende Häuser - „die Gäste nutzen all unsere Angebote und kommen selbst aus Nachbarländern. Am Wochenende sind wir komplett ausgebucht.“

15.000 Broschüren werden verteilt

Großes Potenzial im Wasserurlaub sieht Uwe Hippe, Amtsleiter Wirtschaftsentwicklung und Tourismus im Landkreis Anhalt-Bitterfeld. „Viele Menschen wollen zum Beispiel mit dem Wohnwagen hier einen Stopp einlegen. Ihnen die vielfältigen Möglichkeiten unserer Region schmackhaft zu machen, ist der richtige Weg.“ 15.000 Broschüren werden unter anderem in den Touristinfos der Region, aber auch über die Landesgrenzen hinaus verteilt. Zudem kann man sie über die Homepage des Verbands bestellen. Werbung auf Facebook und Instagram soll junge Urlauber erreichen. Und in Berlin hängen bereits große Werbeplakate.