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Portikus in der Wachgasse Wachgasse in Bernburg: Statiker gibt grünes Licht für Aufbau des Portikus

Von Torsten Adam 16.08.2017, 07:55
Pascal Krell (links) und Stephan Heinze setzen einen Sandsteinquader auf die Säulen des Portikus, ihr Kollege Holger Vogel (nicht im Bild) steuert den Kranarm. In den nächsten zwei Wochen will die Fachfirma aus Dresden die Aufbauarbeiten am restaurierten Portal der Brückenwache abschließen.
Pascal Krell (links) und Stephan Heinze setzen einen Sandsteinquader auf die Säulen des Portikus, ihr Kollege Holger Vogel (nicht im Bild) steuert den Kranarm. In den nächsten zwei Wochen will die Fachfirma aus Dresden die Aufbauarbeiten am restaurierten Portal der Brückenwache abschließen. Torsten Adam

Bernburg - Nach wochenlanger Pause auf der Baustelle unterhalb der Fußgängerbrücke über die Saale sind die Arbeiten am Sandstein-Portikus der ehemaligen Brückenwache in dieser Woche fortgesetzt worden.

Für den zwischenzeitlichen Baustopp gibt es einen einfachen Grund: „Die bauausführende Firma hatte ihrerseits Bedenken hinsichtlich der Tragfähigkeit der Säulen“, erklärt Bernburgs Dezernent Holger Dittrich nun gegenüber der MZ.

Deshalb sei der Aufbau des Daches bis zur Prüfung durch einen Statiker verschoben worden.

Dieser habe mittlerweile grünes Licht gegeben und keine Bedenken, dass die vier jeweils rund 3,50 Meter hohen dorischen Säulen unter der tonnenschweren Last der aufgelegten Dachquader zusammenbrechen.

Archiv/Pülicher

Bis zum Abriss des Hauses im Jahr 2006 stand der Portikus an der Wachgasse.

Portikus in Bernburg: Prüfung ist positiv gelaufen

„Wir sind über dieses Prüfergebnis froh. Durch die Verzögerung ist keinerlei Schaden entstanden“, betont Holger Dittrich. Auch finanziell sei dieses Projekt, das an historischer Stelle an ein Kapitel der Stadtgeschichte erinnert, günstiger als gedacht.

Laut einer ersten Kostenschätzung standen während der Diskussion in Bau- und Hauptausschuss vor anderthalb Jahren noch Summen zwischen 80.000 und 120.000 Euro im Raum.

Portikus in Bernburg: Projekt war am Ende billiger als gedacht

Tatsächlich müssen jetzt nach Angaben der Stadtverwaltung lediglich 66.000 Euro ausgegeben werden.

Finanziert wird das Projekt wie bereits der Ausbau der gesamten umliegenden Gassen aus den Fördermitteltöpfen „Aktive Stadt- und Ortsteilzentren“ sowie „Städtebaulicher Denkmalschutz“.

Nachdem das Portikus-Dach fertig montiert ist, soll das Gerüst abgebaut und mit der Installation der noch fehlenden Stufen begonnen werden.

Spätestens Ende nächster Woche ist der restaurierte Portikus fertig, heißt es. Dann kann er in seiner ganzen historischen Schönheit die Gäste des Weinmarktes auf dem nahen Talstadt-Markt beeindrucken.

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Der Portikus  stammt von der Brückenwache, die nach dem Bau der Alexius-Brücke im Jahr 1800 vom gleichnamigen Bernburger Fürsten zur Errichtung in Auftrag gegeben wurde. Die vier Säulen im antiken Baustil stützten die Vorhalle des Brückenwache-Hauses. Nachdem es im Jahr 1934 zwangsweise abgerissen wurde, da es dem Neubau einer modernen Brücke weichen musste, wurde der Portikus aber gerettet. Er stand bis zu dessen Abriss im Jahr 2006 am Haus Wachgasse 1, war dann zehn Jahre beim Bauhof eingelagert und wurde nun restauriert. (mz)