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Versuchsfeld mit Weiden und Pappeln

Von Carsten Steinborn 06.05.2008, 16:55

Strenzfeld/MZ. - Dazu wurden etwa 20 Zentimeter lange Pappel- und Weidensteckhölzer in die Erde gebracht. Die sollen schnell ausschlagen und in drei- bis vierjährigen Intervallen mit Maishäckslern geerntet und zu Holzpellets verarbeitet werden.

"Bei dem Versuch geht es darum, erst einmal Erkenntnisse zu sammeln", sagt Dr. Henning Kurth vor dem Hintergrund der aktuellen Diskussion um mögliche Probleme durch den Anbau nachwachsender Rohstoffe. Es gehe darum, für Landwirte Empfehlungen zu erarbeiten. Deshalb wird in den nächsten Jahren beobachtet, gemessen und gewogen, um zu erfahren, ob sich der Holzanbau für Landwirte lohnt.

Für Kurth ist durchaus denkbar, dass künftig von Landwirten auch Holz angebaut wird. Mehrere Standbeine zu haben, sei durchaus von Vorteil. Der Anbau könnte auf unwirtschaftlichen oder stillgelegten Flächen der Fall sein, weil dann trotzdem die Stilllegungsprämie gezahlt würde. Oder aber das Holz wächst an langen Feldrainen. Dabei sieht Kurth sogar Effekte für die Umwelt, weil sich in den Gehölzen Tiere ansiedeln, Bodenerosion und Austrocknung verhindert werden.

Derzeit wird davon ausgegangen, dass die Ernte von Holz für eine Zeit von 20 bis 30 Jahren möglich sein wird. Dabei wird sich der Ertrag mit den Jahren steigern, weil sich die Wurzeln ausbreiten und kräftiger werden. Deshalb, so Kurth, werde der Versuch in Strenzfeld über längere Zeit durchgeführt.

Auftraggeber für den Test ist die Fachagentur Nachwachsende Rohstoffe e.V., die die Versuche bundesweit fördert. Im Land Sachsen-Anhalt hat die LLFG vier Versuchsflächen in Strenzfeld, Iden, Hayn und Bärenrode angelegt, um an unterschiedlichen Standorten Erkenntnisse über die differenzierte Wasserverfügbarkeit zu erhalten. "Es kann nicht erwartet werden, dass die Landwirte die Hölzer wässern", begründet Kurth die Standortwahl.