Schülertheater Theater-AG Gymnasium Carolinum Bernburg: Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen feiert Mittwoch Premiere

Bernburg - Bjarne Laurischk hat nicht viel zu lachen. Im Gegenteil: Es ist ihm ausdrücklich verboten. Selbst für jedes kleine Lächeln, das über sein Gesicht huscht, wird er von Theaterpädagogin Ines Fischer-Trumpler getadelt.
Nun ist es aber nicht so, dass der Theater-AG der Klassenstufen sechs bis acht des Gymnasiums Carolinum der Spaß an der Schauspielerei abhanden gekommen ist – das Lachverbot gehört zum Stück. Der zwölfjährige Bjarne spielt die Hauptrolle in „Timm Thaler oder Das verkaufte Lachen“, das am heutigen Mittwoch um 19 Uhr seine Premiere im Metropol feiert.
„Mir gefällt das Stück sehr gut, aber es ist nicht leicht verständlich“, sagt Sechstklässler Bjarne
Dann wird sich entscheiden, ob sich die ganze Textlernerei in den vergangenen Monaten auch wirklich gelohnt hat. Und ob am Ende alle wieder lachen können. „Mir gefällt das Stück sehr gut, aber es ist nicht leicht verständlich“, sagt Sechstklässler Bjarne.
Hinzu kommt, dass sein Sprechanteil sehr groß ist. Der Text sitzt bei dieser vorletzten Probe vor der Premiere aber schon richtig gut. „Den lerne ich am liebsten im Wohnzimmersessel oder in der Badewanne.“ Häufig hilft ihm auch seine Mutter, die dann mit dem Script alle anderen Rollen einspricht.
Das Stück basiert auf dem gleichnamigen Jugendroman des deutschen Autors James Krüss (1926 bis 1997), der im Jahr 1962 veröffentlicht wurde. Darin verkauft der Waisenjunge Timm Thaler seine Fähigkeit zu Lachen an einen bösen Baron und erhält dafür im Gegenzug die Eigenschaft, jede Wette zu gewinnen.
Die Handlung: Ein Waisenjunge verkauft sein Lachen, dafür gewinnt er jede Wette
Dadurch wird er zwar reich, aber nicht glücklich: „Arm sein ist schlimm, aber nicht lachen zu können ist schlimmer.“ Deshalb will der Junge sein Lachen zurück haben und wird dabei von einigen Freunden unterstützt – doch der Baron ist ein gewiefter und trickreicher Gegner.
Bekannter als der Roman dürfte allerdings die für das ZDF produzierte Serie sein, die zu Weihnachten 1979 erstmals über den Bildschirm flimmerte. Thomas Ohrner spielte darin die Hauptrolle des Timm und wurde dadurch zum Kinderstar.
Ines Fischer-Trumpler: Nach Ronja Räubertochter wollten wir etwas Aktuelleres machen
Vor zwei Jahren lief eine Neuverfilmung unter der Regie von Andreas Dresen („Gundermann“) in den Kinos. Und nun kommt das Stück also auf die Bernburger Metropol-Bühne. „Im vergangenen Jahr hatten wir mit Ronja Räubertochter ja eher was Märchenhaftes, diesmal wollten wir was Aktuelleres machen“, sagt Ines Fischer-Trumpler, unter deren Anleitung das Stück seit September einstudiert worden ist.
Die erste Hauptprobe einige Tage zuvor sei noch ziemlich durcheinander gewesen, sagt die Theaterpädagogin. Aber die Erfahrung zeige, dass sich das bis zur Premiere meistens lege.
Charlotte Pauling ist in der AG fast schon ein alter Hase, seit der dritten Klasse spielt die 13-Jährige Theater. Im aktuellen Stück ist sie in zwei kleineren Rollen zu sehen. „Vom Text her ist das recht schwierig zu lernen“, sagt sie. Auch gebe es mehr traurige und ernste als lustige Szenen. Trotzdem hatte sie dafür gestimmt, dieses Stück als nächstes zu spielen. „Ich hatte das Buch schon vorher gelesen und fand es sehr gut.“
Ines Fischer-Trumpler ist jedenfalls zuversichtlich, dass die Gruppe das bis zur heutigen Premiere hinbekommt. Schließlich sind die meisten der Schüler nicht zum ersten Mal dabei. Zwar gebe es einige wichtige Rollen, die die Handlung tragen. „Aber das Stück ist nur so gut wie jeder Einzelne.“
››Die Premiere des Stückes findet am heutigen Mittwoch, 22. Mai, ab 19 Uhr im Metropol statt. Weitere Vorstellungen gibt es am folgenden Donnerstag und Freitag, jeweils ab 10 Uhr, sowie am Samstag, 25. Mai, ab 15 Uhr. Karten
gibt es im Metropol, Telefon 03471/
34 79 40 und in der Stadtinformation, Telefon 03471/3 46 93 11. (mz)