Salzlandkreis Salzlandkreis: Dreispurig ab der Nordspange
BERNBURG/MZ. - Die neue Bundesstraße 6n wird von Montag bis Samstag kommender Woche auf der Richtungsfahrbahn von Güsten nach Ilberstedt voll gesperrt. Dies kündigte Norbert Zaubitzer, Leiter der Niederlassung West des Landesbetriebes Bau, in einem MZ-Gespräch an. Um dort Baufreiheit für das Anbringen von Schutzplanken zu bekommen, muss der Verkehr umgeleitet werden. Er führt von der Anschlussstelle Güsten über Güsten und Ilberstedt nach Bernburg. Der Gegenverkehr aus Bernburg in Richtung Güsten verbleibt auf der B 6n, wird aber einspurig geführt.
Momentan, so Zaubitzer, werde an drei Abschnitten der B 6n in der Region gebaut. Im Abschnitt 13.1 (westlich von Güsten) werden Restarbeiten, hauptsächlich zur Landschaftspflege, erledigt. "Dieser Abschnitt ist bereits unter Verkehr."
Im Abschnitt 13.2 (Anschlussstelle Güsten bis Anschlussstelle Ilberstedt) fließt der Verkehr bereits halbseitig. In etwa sechs Wochen, nach Fertigstellung der Schutzplanken, kann dieser Abschnitt dann vierspurig befahren werden.
Der Abschnitt 13.3 (Anschlussstelle Ilberstedt bis östlich der A 14 mit Anbindung an die Straße zum Bernburger Gewerbegebiet West) ist derzeit im Bau. Die Arbeiten werden von den Niederlassungen Süd und West des Landesbetriebs Bau erledigt. Die Niederlassung Süd erledigt die Arbeiten, die unmittelbar an der A 14 ausgeführt werden müssen, einschließlich aller Anschlussrampen in die B 6n. Die Niederlassung West baut die Folgeabschnitte westlich und östlich der Anbindepunkte an die Autobahn. Im Dezember 2011 sollen beide Baustellen - die B 6n und die Autobahn - fertig gestellt werden. "Dann ist der Lückenschluss zwischen A 395 im Westen und der A 14 im Osten durch eine leistungsfähige Bundesfernstraße mit einem autobahnähnlichen Querschnitt fertig", so Zaubitzer.
Nach der Fertigstellung der B 6n gehen die Arbeiten aber weiter - es entsteht die so genannte B 6n-Verlängerung. Sie führt von der A 14 nach Osten bis zur A 9 im Raum Thurland. Von dort aus soll sie weiter bis nach Sachsen (Bad Düben) geführt werden.
"Planerisch ist für uns das Erreichen der A 9 das nächste Ziel", so Zaubitzer. Dazu gehört der Planungsabschnitt 14 (Ortsumfahrung Bernburg). Daran schließt sich der Ausbau der B 185 zwischen Bernburg und Köthen an. Dieser Ausbau ist unterteilt in die Abschnitte 15 (östlich Bernburg bis östlich Kleinpaschleben), 16 (Ortsumgehung Köthen). "Für diese drei Abschnitte ist Baurecht vorhanden." Der Abschnitt 17 (Köthen bis A 9 bei Thurland) befindet sich noch in der Planungsphase.
Östlich der A 14 ändert sich der Ausbaugrad der B 6n-Verlängerung. Grund sind die unterschiedlichen Verkehrsdichten. Zwischen der A 395 und der A 14 rollen täglich bis zu 36 000 Fahrzeuge. "Dann gibt es einen Bruch in Richtung Osten." Ab der A 14 sind nur noch bis zu 15 000 Fahrzeuge am Tag unterwegs. Deshalb wird die Bundesstraße in einer geringeren Breite gebaut. Bis zum Ende der jetzigen Nordspange wird die Straße noch vierspurig in 21 Meter Breite geführt - allerdings ohne Standstreifen. Von dort an geht sie dreispurige in einer Breite von 15,5 Metern weiter bis zur A 9. Die Überholspur wird wechselseitig jeweils auf eine der beiden Richtungsfahrbahnen geführt.
Ab dem Abschnitt 14 gibt es keinen kreuzungsfreien Verkehr mehr. Die Knotenpunkte werden mit Ampelanlagen ausgestattet. Dies betrifft den Knotenpunkt zur L 50 südlich von Zickzackhausen, den Punkt zur L 65 am Ende der Nordspange (Richtung Nienburg), und den Knotenpunkt zur B 185 südlich der Deponie Bernburg.
Eine Besonderheit hat der Bauabschnitt 14 noch: Hier müssen drei Flutbrücken und eine Saalebrücke errichtet werden. Die Baukosten für den gesamten Abschnitt bezifferte Zaubitzer mit Rücksicht auf das laufende Vergabeverfahren auf eine "zweistellige Millionenhöhe". Der Bund fördert den Bau durch das Konjunkturpaket II. So wird so genannter Flüsterasphalt auf die Fahrbahn gebracht, der den Lärm gegenüber normalem Straßenbelag um zwei Dezibel senkt.
Im Abschnitt 14 werden die Teilabschnitte von der A 14 bis zum Ende der Nordspange im Dezember 2011 für den Verkehr frei gegeben. "Damit verfügt Bernburg über insgesamt drei leistungsfähige Straßenanbindungen an die B 6n", ergänzte die Leiterin der Bauüberwachungszentrale Ilberstedt, Brita Holst. Zu dieser Zeit ist auch der Abschnitt 15 fertiggestellt. Die beiden Teilabschnitte 14.2.2 und 14.2.3 von der Nordspange bis zum Knotenpunkt zur B 185 werden erst ein Jahr später freigegeben. Grund ist der Bau der Brücken. Die Saalequerung wird als Netzwerkbrücke errichtet. Die Brückenbauarbeiten sollen im ersten Quartal 2011 beginnen.
"Nur 15 bis 18 Monate Zeit zwischen Baubeginn und Verkehrsfreigabe sind ein deutliches Indiz für die Anstrengungen, die verkehrlichen Erschwernisse in der Bernburger Region auf ein Minimum zu drücken", sagte Norbert Zaubitzer.