1. MZ.de
  2. >
  3. Lokal
  4. >
  5. Nachrichten Bernburg
  6. >
  7. Knödel statt Pizza: Saalplatz in Bernburg: Das Maximus hat geschlossen bald eröffnet das Restaurant Bohemia

Knödel statt Pizza Saalplatz in Bernburg: Das Maximus hat geschlossen bald eröffnet das Restaurant Bohemia

Von Katharina Thormann 23.11.2017, 07:55
Roman Mach möchte noch in diesem Jahr ein tschechisches Restaurant am Saalplatz eröffnen.
Roman Mach möchte noch in diesem Jahr ein tschechisches Restaurant am Saalplatz eröffnen. Engelbert Pülicher

Bernburg - Nichts mehr mit Pizza und Pasta. Die Tür ist zu, das Schild von Bernburgs Gaststätte „Maximus“ am Saalplatz abgehängt. Ist es das Aus für den Italiener, der sich über viele Jahre am Fuße der Bergstadt gehalten hat? Genau diese Frage dürften sich viele Passanten gestellt haben, die in den vergangenen Tagen an dem Restaurant vorbeispaziert sind.

Schließungsgerüchte gab im Vorfeld schon viele. Sie entflammten immer mehr, als das „Maximus“ auch auf der Internetplattform Ebay-Kleinanzeigen zunächst zur Verpachtung, später zum Kauf angeboten wurde.

Verwirrung um Angebot bei Ebay

Nun ist klar: Bernburg ist tatsächlich um ein italienisches Restaurant ärmer, bald aber um neue Spezialitäten reicher. Denn wie nun bekannt wurde, wird mit dem Tschechen Roman Mach ein neuer kulinarischer Wind über den Saalplatz wehen. Schon sehr bald sollen die ersten Portionen von Schweinebraten und Knödeln, aber auch Knoblauchsuppe in dem neuen, tschechischen Restaurant ausgereicht werden.

Dieses soll im Übrigen den Namen „Bohemia“ (übersetzt: Böhmen) erhalten. Immerhin stammt der 39-Jährige auch aus dem ehemaligen Königreich Böhmen. Bisher dürften den Neu-Baalberger vor allem Fußballfans kennen. Denn mehrere Jahre kickte Mach für den Schackstedter SV.

Seine Leidenschaft zum runden Leder brachte den Torhüter auch erst dazu, seiner Heimat den Rücken zu kehren und das Glück im Salzlandkreis zu suchen. „Ein Freund aus dem Nachbardorf hat mich mit nach Schackstedt gezogen“, erzählt Mach.

Was viele aber von dem leidenschaftlichen Fußballer nicht wissen: Mach ist gelernter Koch und besuchte nach seiner Lehre auch eine Hotelfachschule, um anschließend in den tschechischen Bergen und in Italien zu arbeiten.

Köche und Servicepersonal aus dem Heimatland

Weil er aber schon einige Jahre aus der Übung ist, wird nicht er sich hinter die Kochtöpfe stellen, um die vielen bekannten Gerichte aus Böhmen wie Palatschinken, Ente oder Salate zu zaubern. Dafür holt er sich stattdessen Unterstützung aus seinem Heimatland. Sowohl zwei Köche als auch Servicepersonal werden dafür ihren Wohnsitz in die Saalestadt verlegen.

Wenn alles nach Plan läuft und die Räume frisch gepinselt, Küche und Sanitäranlagen gereinigt und die Möbel samt neuem Tresen aufgestellt sind, werden die Türen noch im Dezember aufgehen. Für Mach ein großer Schritt. „Ich habe lange überlegt“, sagt er. Doch etwas Vergleichbares gebe es im Umkreis bis Halle und Magdeburg nicht.

Außerdem hat er Bernburg in sein Herz geschlossen: „Ich mag die Stadt. Sie ist nicht zu klein - ich komme aus einem Dorf, aber auch nicht zu groß.“ Deshalb kann er sich auch gut vorstellen, wenn das Restaurant gut angelaufen ist, seine Familie, darunter auch die beiden Söhne, die derzeit das Gymnasium besuchen, ebenfalls nach Deutschland zu holen. „Aber alles erst einmal Schritt für Schritt“, sagt Mach.

Freude bei Wirtschaftsdezernent Holger Dittrich

Erleichtert über die Nachricht eines neuen Pächters für die Gaststätte ist auch die Bernburger Stadtverwaltung. „Für uns ist das sehr erfreulich, dass sich ein neuer Pächter gefunden hat“, sagt Wirtschaftsdezernent Holger Dittrich. Auch die Nutzungsverträge für die der Stadt gehörenden Treppenanlagen bis zur Saale seien bereits geschlossen worden. So können die Gäste auch weiterhin ihre Getränke am Saaleufer genießen. (mz)