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Piaggio Ape aus Italien Rollermobil Piaggio Ape in Bernburg: Jörg Teuchler macht Partyservice mit Dreirad-Roller

Von Katharina Thormann 03.11.2017, 14:46
Jörg Teuchler aus Bernburg ist auf die Piaggio Ape 50 gekommen. Mit ihr liefert er Essen in Bernburg und Umgebung aus.
Jörg Teuchler aus Bernburg ist auf die Piaggio Ape 50 gekommen. Mit ihr liefert er Essen in Bernburg und Umgebung aus. Engelbert Pülicher

Bernburg - Zugegeben, mit einer Größe von 1,80 Meter muss sich Jörg Teuchler schon etwas abducken, um in seinen fahrbaren Untersatz zu steigen. Denn von einem gewöhnlichen Lieferfahrzeug kann bei der Piaggio Ape 50 keine Rede sein. Obwohl der Einsitzer mit den drei Minirädern und den zwei Ausstellfenstern und ebenso vielen Türen geräumiger ist, als er im ersten Moment scheint.

Immerhin hat der Chef des Partyservices am Louis-Braille-Platz in Bernburg damit schon Buffets für bis zu 100 Personen ausgeliefert. Auch ein Spanferkel passt locker in den Laderaum mit einer Grundfläche im Format 1,20 mal 1,20 Meter, dessen Inneres Teuchler mit Styropor verkleidet hat, um die Wärme zu halten.

Auch ein Spanferkel passt in den Laderaum

„Ich habe lange im Internet nach einem günstigen Auslieferfahrzeug gesucht, das mich auch ein bisschen an die Postfahrzeuge in der DDR erinnert. Die sahen so ähnlich aus“, erzählt der 60-Jährige. Im sonnigen Italien ist er dann vor sieben Jahren fündig geworden und hat seine Ape neu vom Werk bestellt.

Dort werden die Bienchen (wie Ape übersetzt heißt) als Massenware produziert. Kein Wunder. Schließlich passen sie in jede Parklücke und durch jede Gasse. „Ich kann mir gar nichts Besseres vorstellen“, sagt Teuchler, der sich wundert, dass nicht noch mehr solcher Fahrzeuge auf den Straßen von Bernburg unterwegs sind.

Vier Liter Zweitakt-Benzin pro 100 Kilometer

Er kennt nur noch drei andere, die auf das spritsparende Transportfahrzeug, das man mit einem Mopedführerschein fahren kann, gekommen sind. Nur vier Liter Gemisch verbraucht die 3-PS-starke Ape auf 100 Kilometer. In einem gemächlichen Tempo liefert er mal belegte Brötchen, mal russische Eier aus. Denn von einem Flitzer kann bei einer Höchstgeschwindigkeit von 39 Kilometern pro Stunde keine Rede sein.

Trotzdem knatterte die Biene einmal sogar fälschlicherweise auf die Bundesstraße 6. „Es war genau der Tag, an dem die Schnellstraße eröffnet wurde. Ich hatte mich schon gewundert, warum die Insassen des Schilderwagens so aufgeregt zu mir rübergewinkt haben“, erinnert sich Teuchler, bis ihm auffiel, dass er dort gar nicht langfahren darf.

Viele Passanten winken dem Mann im Rollermobil zu

Stattdessen weicht er bei seinen Fahrten mit der Biene bis nach Aschersleben und Köthen auf die Landstraße aus. Das ist auch viel gemütlicher und näher an den winkenden Passanten. Die freuen sich oft, wenn das Rollermobil an ihnen vorbeifährt.

Nur im tiefen Winter wird es dann doch ein bisschen ungemütlich in dem Kleintransporter, muss Teuchler zugeben. Er hat zwar nachträglich eine Heizung eingebaut - ein Radio gibt es nach wie vor nicht -, aber die Rutschgefahr bei Glatteis ist dem Ape-Fahrer dann doch zu heiß. (mz)

Ein Blick in die geräumige Ladefläche des Piaggio Ape 50.
Ein Blick in die geräumige Ladefläche des Piaggio Ape 50.
Engelbert Pülicher