70 Jahre Amiga Museum Schloss Bernburg: Ausstellung über 70 Jahre Amiga-Schallplatten begeistert die Besucher
Bernburg - Von wegen nur Schallplatten. Wer bei der Eröffnung der neuen Sonderschau „70 Jahre Amiga - Mythos und Kult des ersten deutschen Schallplattenlabels“ am Sonnabend im Museum Schloss Bernburg dachte, ihm werden dort nur Schallplatten vorgelegt, lag meilenweit daneben.
Zwar waren viele Wände und Vitrinen mit rund 800, zum Teil handsignierten Langspielplatten von den Stars von einst „tapeziert“. Beim Spaziergang durch die fünf Räume stieß man aber auch auf ganz andere Schätze. Zum Beispiel auf Peter Maffays Gitarre, ein Bühnenkleid von Sängerin Angelika Mann, eine Karikatur von Manfred Krug und den Arztkittel von Thomas Lück, den er mit seinen karierten Pantoffeln und Fliegerbrille bei Auftritten in den 1980er Jahren trug.
Schlagersänger Thomas Lück ist begeistert
200 Kilometer hatte der 74-jährige Schlagersänger hinter dem Steuer gesessen, um sich die Sonderschau und die ihm gewidmete Vitrine, unter anderem mit persönlichen Leihgaben, anzuschauen. Sein Urteil: „Ich finde die Schau toll. Hier steckt so viel Liebe drin.“
Er war nicht der einzige Star, der sich die Eröffnung der Ausstellung nicht entgehen ließ. Neben Angelika Mann, dem letzten Amiga-Chef Jörg Stempel stimmte Manuel Schmid von der Stern Combo Meißen die rund 150 Besucher, für die im Osttorhaus nicht einmal die Sitzplätze reichten, musikalisch mit Hits der vergangenen sieben Jahrzehnte auf die eigentliche Schau ein.
Diese empfing die Besucher zunächst mit einer Hitwand mit Fotos von City, Karat, den Puhdys und dutzenden weiteren Bands, vor denen sich viele fotografieren ließen.
Derweil hatten Inge und Bodo Reinhold aus Bernburg den Raum angepeilt, in dem die Leihgaben von Bernburgern zu sehen waren. „Uns gefällt alles sehr gut. Hier werden viele Erinnerungen wach“, freute sich Inge Reinhold. Wach wurden Erinnerungen auch bei Annekatrin Braunstedter. Denn die Bernburgerin dachte beim Foto von Schlagersängerin und Bauer-sucht-Frau-Moderatorin Inka Bause sofort an ihre Jugend zurück, als sie drei Tage mit ihr im Wehrerziehungslager verbrachte.
Museumspädagoge Torsten Sielmon besorgte Schallplattenvorführtisch
Braunstedter probierte wie viele aber auch den speziellen Holztisch aus, in dessen Öffnungen in der Tischplatte mehrere Telefonhörer steckten. Damit konnten sich Musikliebhaber in den Schallplattenläden ihre Lieblingsplatten anhören. Der Schallplattenvorführtisch stammt aus dem Ostrockmuseum Kröpelin.
Initiator und Museumspädagoge Torsten Sielmon hatte aber noch eine weitere Überraschung für die Besucher vorbereitet. Ein Rätsel mit sieben Hinweisen, die an verschiedenen Stellen der Schau versteckt sind. Wer es löst, dem winkt als Hauptpreis ein Treffen mit den Rocklegenden City, Karat, „Maschine“ von den Puhdys und Matthias Reim im kommenden Jahr.
Rätsel mit sieben Hinweisen in der Ausstellung
„Wir hoffen natürlich, dass wir durch die jetzige Schau noch mehr Besucher aus einer noch größeren Entfernung nach Bernburg locken können“, sagt Sielmon, der nun mit den Vorbereitungen der nächsten Sonderschau starten will. Dann wird sich alles um das runde Leder drehen.
Die Fußballschau soll zeitgleich zur Fußball-Weltmeisterschaft 2018 laufen. Gut möglich, dass die jetzige Sonderschau unterdessen im Anschluss noch woanders hinwandern wird. Die ersten Anfragen aus anderen Museum gibt es schon. Vorerst kommen Besucher exklusiv bis zum 28. Januar im Museum Schloss Bernburg in den Genuss der musikalischen Zeitreise. (mz)