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Moderne Bauelemente TFA in Bernburg Moderne Bauelemente TFA in Bernburg: Großes Bangen beim Fensterbauer

Von Katharina Thormann 18.10.2014, 14:21
Für das Bernburger Unternehmen fehlt weiter ein Investor.
Für das Bernburger Unternehmen fehlt weiter ein Investor. pülicher Lizenz

Bernburg - Die Lage des insolventen Fenster- und Türenbauers Moderne Bauelemente TFA in Bernburg (Salzlandkreis) hat sich weiter verschlechtert. Bereits kurz nach dem Bekanntwerden der Pleite waren 170 der einst 220 Mitarbeiter von der Arbeit freigestellt worden. In der Zwischenzeit mussten 20 weitere Arbeitskräfte gehen.

Nur 30 Mitarbeiter sollen bleiben

„Der Insolvenzverwalter führt den Geschäftsbetrieb in geringem Umfang mit rund 30 Mitarbeitern fort“, sagte der zuständige Pressebeauftragte des Insolvenzverwalters, Tim Wallentin, auf Nachfrage der MZ. Wie der Insolvenzverwalter Lucas Flöther aus Halle mitteilen ließ, hat sich bisher noch kein Investor für den Fenster- und Türenproduzenten am südlichen Stadtrand Bernburgs finden lassen. Man sei aber weiterhin auf der Suche nach einem Investor, um den Standort doch noch erhalten zu können. Deshalb habe es auch noch keinen Ausverkauf der Maschinen gegeben.

Bitter ist es unterdessen für die Mitarbeiter, die sich inzwischen bei der Agentur für Arbeit als arbeitsuchend gemeldet haben. Laut Heike Wunschik, Agentursprecherin in Bernburg, beläuft sich allein im Salzlandkreis die Zahl auf 115 Mitarbeiter. Weitere hätten sich aller Wahrscheinlichkeit nach in anderen Arbeitsagenturen Beratung geholt. „In den letzten 14 Tagen wurden die Daten der Einzelnen aufgenommen und mit der Erstberatung begonnen“, erklärte Wunschik. Bisher konnte nach Angaben der Pressestelle allerdings nur ein sehr geringer Teil vermittelt werden oder aber hat aus Eigeninitiative heraus bereits einen neuen Job gefunden.

Chancen zur Vermittlung stehen schlecht

Die Chancen zur Vermittlung im Salzlandkreis stünden allerdings nicht schlecht. Vor allem Helfer und Facharbeiter aus dem metallverarbeitenden Bereich mit jahrelanger Berufserfahrung suchten derzeit eine neue Anstellung im Raum Bernburg. Aber auch Logistiker und Mitarbeiter aus dem Management.

Erst vor rund drei Wochen war bekannt geworden, dass der Fensterbauer pleite ist. Damals hatte der letzte Großkunde - die Baumarktkette Hornbach - seine Zusammenarbeit mit dem Unternehmen beendet. Die Pleite von Praktiker und deren Tochter Max Bahr hatte den Zulieferer bereits im Vorjahr in große finanzielle Schwierigkeiten gebracht. Allein dadurch brach der Umsatz um 25 Prozent ein. Daraufhin stiegen durch die fehlende Auslastung auch die Produktionskosten, wegen der fehlenden Finanzen konnten Aufträge nicht pünktlich abgearbeitet werden. (mz)