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Stammzellen-Spende Marc Quardon aus Peißen Bernburg verlängert Leben Lisa Peet Manchester: Stammzellenspender für Leukämie-kranke Kanke Britin

Von Carsten Roloff 14.08.2019, 07:56
Ohne Marc Quardon hätte Lisa Peet ihre Krankheit nicht besiegen können.
Ohne Marc Quardon hätte Lisa Peet ihre Krankheit nicht besiegen können. Pülicher

Peißen/Manchester - Über 13.000 Menschen erkranken pro Jahr allein in Deutschland an Leukämie und sind im Kampf gegen den Blutkrebs nicht nur auf ärztliche Hilfe, sondern vor allem auf ihre Mitmenschen angewiesen.

Jeder kann sich als Stammzellenspender registrieren lassen und damit seinem „genetischen Zwilling“ auf dieser Welt, der von dieser heimtückischen Krankheit befallen ist, das Leben verlängern. Die Dateien sind weltweit vernetzt.

„Für diese Aktion musste mich niemand überreden“, berichtet Marc Quardon

Für Marc Quardon ist diese Hilfe eine Selbstverständlichkeit. „Für diese Aktion musste mich niemand überreden. Ich habe mich gemeinsam mit meiner Frau Sarah Anfang des Jahres 2014 registrieren lassen.

Bereits im August 2015 habe ich damals einen Anruf erhalten und dann meine Stammzellen selbstverständlich gespendet“, erzählte der 27-jährige Peißener.

Ein Vorgang, der einer Blutspende ähnelt. Jedoch erfolgt die Blutentnahme über die Venen und dauert mit etwa vier Stunden erheblich länger als eine Spende.

Zuvor müssen sich die Stammzellenspender einer mehrtägigen Spritz-Kur unterziehen, um die Zellen zu lösen. Für Marc Quardon, der am 10. Juni 1992 in Bernburg geboren wurde und in Plömnitz aufwuchs, nur Geschehnisse am Rande, die keine größere Herausforderung darstellten.

Nach dem Besuch der Grundschulen in Preußlitz und Gerlebogk sowie der Sekundarschule Südost in Bernburg begann der Lebensretter bei Esco eine Ausbildung zum Bergbautechnologen, ist seit dem Abschluss der Lehre im Jahr 2011 noch heute beim Bernburger Unternehmen fest angestellt und als Vorarbeiter tätig.

Lisa Peet (48) aus Manchester hatte 2015 die Diagnose Leukämie erhalten

Dank der Stammzellen von Marc Quardon konnte eine Britin ihre Krankheit besiegen. Die heute 48-jährige Lisa Peet aus Manchester hatte die schlimme Diagnose im Jahr 2015 erhalten. „Sie war an der aggressivsten Form von Leukämie erkrankt.

Diese Frau hatte gar keine andere Chance und war auf eine Stammzellenspende angewiesen, um überhaupt am Leben zu bleiben“, berichtete der stolze Vater der dreijährigen Matilda und des sechs Monate alten Edwin.

Zwei Jahre muss laut Gesetz die Anonymität bewahrt bleiben. Erst nach Ablauf dieser Frist dürfen sich Spender und Patient kennenlernen. Lisa Peet hatte dieses Bedürfnis und lud ihren Retter nach Manchester ein.

Die bekennende Anhängerin von Manchester United, die im Besitz von Dauerkarten ist, zeigte ihrem Retter aus Peißen das Old Trafford.

Anhängerin von Manchester United zeigte ihrem Retter das berühmte Stadion

„Ich war mit der Familie schon zweimal in Großbritannien. Leider hat es noch nicht mit einem Besuch eines Premier League-Spiels geklappt.

Aber auch die Führung durch das Stadion Old Trafford war sehr beeindruckend“, sagte Marc Quardon, der selbst begeisterter Fußballer ist und seit seinem sechsten Lebensjahr dem runden Leder hinterherjagt.

Seine größten Erfolge feierte er im Nachwuchs, wurde mit dem SV Schwarz-Gelb Bernburg Kreismeister, Pokalsieger und Fünfter in der Verbandsliga der B-Junioren. Zu seinen Teamkollegen gehörten damals unter anderem Andreas Knop und Oliver Schmidt.

Seine ehemalige Sportlehrerin Christine Brauns, die damals den TSV Preußlitz trainierte, lotste Marc Quardon wieder zu seinem Heimatverein. Hilfe ist für den Familienvater kein Fremdwort. (mz)