Leserärger in Baalberge Leserärger in Baalberge: Heiko Scharf findet riesigen Schrotthaufen im Wald

Baalberge - Heiko Scharf aus Baalberge traute seinen Augen nicht. Plastikeimer, Mopedteile, Kanister, Werkzeugkoffer, Lampen, Holzkisten, Plastiktüten und vieles mehr: Das entdeckte der Jäger Ende vergangener Woche beim Spaziergang auf dem Gelände der ehemaligen „Alten Kiesgrube“ und dem daneben befindlichen Feldweg zwischen Baalberge und Plömnitz. Bis oben hin stapelte sich der Müll in der dortigen Kuhle. „Das ist eine richtige Sauerei“, findet Scharf und blickt auf den Haufen mit illegal abgelagerten Schrott und leeren Flaschen.
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Nicht nur ihm stellt sich die Frage: „Wer macht denn so etwas?“ Wahrscheinlich mit einem Hänger wurde der Müll über die Feiertage dorthin angekarrt und einfach abgeladen. Vor allem sorgen sich nun Scharf und sein Bekannter um die Gesundheit der Tiere, die dort unterwegs sind. Denn immer wieder wird der betroffene Feldweg nebenan von Hundehaltern genutzt. Und nicht nur das: Schleunigst sollte der Umweltfrevel wieder von der Bildfläche verschwinden, fordern beide. Schließlich kann auch die Gefahr bestehen, dass weiterer Müll hinzukommt.
Das Strafmaß bei einem besonders schweren Fall einer Umweltstraftat reicht von einer Geld- bis zu einer Freiheitsstrafe.
Bei einem unerlaubten Umgang mit Abfällen, die außerhalb einer dafür zugelassenen Anlage gesammelt, abgelagert oder beseitigt werden, kann laut Strafgesetzbuch eine Freiheitsstrafe bis zu fünf Jahren oder eine Geldstrafe drohen.
In besonders schweren Fällen wird eine vorsätzliche Tat mit Freiheitsstrafe von sechs Monaten bis zu zehn Jahren bestraft.
Ein besonders schwerer Fall liegt in der Regel vor, wenn der Täter entweder ein Gewässer, den Boden oder ein Schutzgebiet derart beeinträchtigt, dass die Beeinträchtigung nicht, nur mit außerordentlichem Aufwand oder erst nach längerer Zeit beseitigt werden kann, oder die öffentliche Wasserversorgung gefährdet, oder einen Bestand von Tieren oder Pflanzen einer streng geschützten Art nachhaltig schädigt oder aus Gewinnsucht handelt.
Mit einer Freiheitsstrafe von einem Jahr bis zu zehn Jahren wird bestraft, wer durch eine vorsätzliche Tat einen anderen Menschen in die Gefahr des Todes oder einer schweren Gesundheitsschädigung oder den Tod eines oder mehrerer anderer Menschen verursacht.
Denn es ist nicht das erste Mal, dass so viel Krempel im Wald entsorgt wird. Auch ein paar Kilometer weiter an der Schlucht zwischen Kleinwirschleben und dem Zepziger Weg wurden erst kürzlich mehrere Kühlschrankreste von ein- und demselben Hersteller gefunden, erzählt Scharfs Bekannter.
Heiße Spur
Letztere müssen extra mit Maschinen entfernt werden, da das Altmetall auf eine Sonderdeponie gebracht werden muss. Während die Täter für diese Umweltverschmutzung in diesem Fall noch nicht gefunden sind, gibt es zumindest für den großen Müllhaufen bei Baalberge eine erste heiße Spur.
Denn Scharf und sein Bekannter haben zwischen dem Dreck eine Adresse ausfindig gemacht, die ins 13 Kilometer entfernte Könnern führt. Falls sich der Hinweis bestätigt, könnte es für den Umweltsünder teuer werden. Denn schon in der kommenden Woche soll der Müll nach Angaben der beiden Männer von Mitarbeitern des Kreiswirtschaftsbetriebes entfernt werden.
Für diese entstehenden Kosten könnte der Verursacher zur Rechenschaft gezogen werden. Außerdem könnten ihm auch strafrechtliche Konsequenten drohen. Auch eine Anzeige wegen Umweltverschmutzung ist bereits beim Ordnungsamt erstattet. (mz)