Landratswahl im Salzlandkreis Landratswahl im Salzlandkreis: Schellenberger und Bauer gehen in die Stichwahl

Bernburg/Aschersleben/MZ - Die Entscheidung über den neuen Landrat im Salzlandkreis wird erst in drei Wochen in einer Stichwahl fallen. Keiner der drei Kandidaten erreichte beim ersten Wahlgang die erforderliche absolute Mehrheit. Eine zweite Chance, die Wähler von sich zu überzeugen, bekommen Gunnar Schellenberger (CDU) und Markus Bauer (SPD). Schellenberger erreichte 38,9 Prozent der Wählerstimmen, Bauer 31,5 Prozent. Für Sabine Dirlich (Linke) war es denkbar knapp. Sie Sabine Dirlich (Linke) verpasste die Stichwahl am 15. Juni nur um knapp zwei Prozentpunkte. Die Schönebeckerin war die einzige des Trios, die sich 2009 schon einmal um den Chefsessel im Landratsamt beworben hatte. Sie konnte ihr damaliges Ergebnis gestern zwar fast verdoppeln. Dennoch reichte es nicht fürs „Finale“. Dass sie den beiden Kontrahenten dicht auf den Fersen bleiben würde, zeichnete sich von Anfang an ab.
Auch wenn Christdemokrat Schellenberger vor dem nächsten Urnengang einen Vorsprung von etwa sieben Prozenten auf den Sozialdemokraten Bauer mitnimmt, beginnt das Rennen wieder bei Null. Und der Nienburger Bürgermeister darf sich gute Chancen ausrechnen, im zweiten Anlauf seinen Kontrahenten aus Biere zu überflügeln - mit Stimmen der Linke-Wähler. Sein Parteifreund, Amtsinhaber Ulrich Gerstner, der nach 21 Jahren nicht wieder antritt, hatte dies vor sieben Jahren ebenfalls geschafft. Damals lag er im ersten Wahlgang fünf Prozent hinter CDU-Kandidatin Heike Brehmer, um sie dann im direkten Duell noch mit 51,1 Prozent knapp zu besiegen.
Gerstner überzeugte sich in der Kreisverwaltung, wo die Fäden bei Kreiswahlleiter Gerold Becher zusammenliefen, am frühen Abend vom reibungslosen Ablauf der Briefwahl-Auszählung. „Der Trend bestätigt meine Erwartungen“, sagte er nach Bekanntgabe der ersten Ergebnisse. Später besuchte der Landrat seinen Parteifreund Bauer noch in Nienburg.
„Wahlbeteiligung wird entscheiden“
Die Ergebnisse verfolgte Schellenberger im Bernburger Metropol gemeinsam mit vielen Wahlkampfhelfern aus dem gesamten Salzlandkreis. Der 54-Jährige wirkte zwar enttäuscht, allerdings sagte er: „Ich habe mit einer Stichwahl gerechnet.“ Der CDU-Kreischef warf deshalb bereits einen Blick auf die kommenden Wochen. „Die Wahlbeteiligung wird entscheiden.“ Es komme nun darauf an, möglichst viele Bürger zu mobilisieren.
Bauer erklärte kurz nach 22 Uhr: „Wenn ich mit diesem Abstand in die Stichwahl komme, bin ich zufrieden.“ Er verfolgte die Auszählung in einem Nienburger Lokal. Für die Stichwahl erhofft sich der SPD-Kandidat parteiübergreifende Unterstützung.
Trotz der Niederlage knallten im Wahlkreisbüro der Linken in Bernburg bereits nach der ersten Bekanntgabe der Europawahl-Ergebnisse die Sektkorken. „Was die Landratswahl betrifft, wurde zumindest ein Ziel erreicht: eine Stichwahl. Ich hätte Herrn Bauer allerdings nicht so stark eingeschätzt“, gab Linke-Landratskandidatin Dirlich zu. Sie freute sich dennoch über ihr eigenes Wahlergebnis.
Fest steht damit bislang nur eines: Der neue Landrat wird auf jeden Fall eine Gemeinsamkeit mit seinem Vorgänger haben: Entweder er ist Nienburger wie Bauer oder eben ausgebildeter Lehrer wie Schellenberger.
