Landratswahl Landratswahl: Gerstner als Kandidat nicht zur Verfügung
bernburg/MZ - Ulrich Gerstner (SPD) tritt zur Landratswahl nicht wieder an, um sein Amt zu verteidigen. Damit steht fest: Ab 2014 gibt es auf alle Fälle einen neuen Landrat im Salzlandkreis. Für die SPD heißt es, dass das Zugpferd der letzten Landratswahlen nicht mehr zur Verfügung steht. Der Nienburger Berufsschullehrer ist im Wahljahr seit 20 Jahren im Amt und will sich aus dem Geschäft an der Spitze der Kreisverwaltung zurückziehen.
„Ich werde sicher nicht aufs Altenteil gehen. Doch zunächst werde ich durchatmen und dann sehen, was sich für Möglichkeiten bieten“, blickt der 59-Jährige auf die Zeit nach seinem Amtsende. SPD-Kreisvorsitzender Markus Bauer hat sowohl den Geschäftsführenden Kreisvorstand informiert als auch die Mitglieder per Brief in Kenntnis gesetzt, dass es nun gilt, einen fähigen Kandidaten zu finden. Er selbst will sich noch nicht äußern, ob er zur Verfügung steht. Wichtig sei, so Bauer, jemanden zu finden, der nicht nur für eine Wahlperiode zur Verfügung steht, sondern die Arbeit Gerstners kontinuierlich fortsetzen könne. Gerstner war 1994 vom politischen SPD-Schwergewicht, Kreisvorsitzenden und langjährigen Landtagsabgeordneten Karl-Heinz Wolf ins Spiel gebracht worden und quasi ohne kommunalpolitische Erfahrung ins Rennen um das Landratsamt geschickt worden, das er schließlich gewann.
Auch bei der Fusion der Kreise Bernburg, Aschersleben und Schönebeck setzte er sich 2007 gegen seine einstigen Amtskollegen Eric Hunker (Schönebeck) und Heike Brehmer (Aschersleben) durch. Die Kreisgebietsreform, aus der zum 1. Juli 2007 der Salzlandkreis entstand, sieht Gerstner als große Leistung in seiner Amtszeit an. Doch auch die Amtszeit war gekennzeichnet von schwierigen Phasen. Zu Beginn gab es 1995 einen Streik der Busfahrer, als drastische Einschnitte bei der Kreisverkehrsgesellschaft anstanden. Hier spielte Gerstner keine glückliche Rolle. Ärger gab es auch beim Verkauf der Salzlandkliniken im vergangenen Jahr, als Gerstner den Beschluss des Kreistages beanstandete, den Verkauf an Ameos zu tätigen, da die Helios-Kliniken seines Erachtens das bessere Angebot unterbreitet hatten.