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Kürschner aus CDU-Fraktion geworfen

Von Carsten Steinborn 02.11.2007, 18:41

Nienburg/MZ. - Fraktion und Ortsvorstand der Union tagten gemeinsam. "Es gab eine Empfehlung des Vorstandes, sich von Kürschner zu trennen", so CDU-Ortschef Matthias Pietschke. Die Geduld, die die Fraktion mit Kürschner hatte, habe ihn seit langem erstaunt.

Bereits in den vergangenen Monaten hatte es immer wieder Irritationen zwischen Kürschner und der CDU gegeben. In mehreren Abstimmungen zur Sekundarschule in freier Trägerschaft oder zum Termin für die Neuwahl des Bürgermeisters hatte Kürschner nicht nur gegen seine Fraktion gestimmt, sondern der FDP und SPD auch knappe Mehrheiten gegen die Union verschafft. Auch den Antrag von CDU und Linken, durch eine Änderung der Geschäftsordnung namentliche Abstimmungen im Rat zu erleichtern, hatte Kürschner im Sinne von SPD und FDP mit torpediert.

"Ich weine dem keine Träne nach", so Frank Kürschner am Freitag zu seinem Fraktionsausschluss. Er habe damit gerechnet, weil schon seit einigen Wochen gemunkelt wurde, dass die CDU ihn aus der Fraktion ausschließen wollte. Er macht auch keinen Hehl daraus, dass er in vielen Punkten nicht mit der Union nicht überein stimmte. "Ich bin für die Sekundarschule und für den neuen Kindergarten", macht er deutlich.

Bei der letzten Ratssitzung habe er indes nicht gewusst, dass Michael Höllmann für das Amt des zweiten Stellvertreters kandidieren würde. Informationen habe er kaum noch erhalten, zugleicht bestätigt er die Version von CDU-Fraktionschef Siegfried Kramer, dass er nur selten an Sitzungen der Fraktion teilgenommen habe. Er sei beruflich angespannt und es habe auch immer wieder Streit mit Renate Nickel gegeben. "Ich war der Meinung, dass nicht alles in die Zeitung muss", wirft er ihr vor.

Obwohl es bereits Anfragen gegeben habe, werde er sich vorerst keiner anderen Fraktion anschließen, so Kürschner. Bei seiner Kandidatur für das Amt des Bürgermeisters im Mai 2001 hatte er jedoch erklärt, sich politisch eher mit der FDP identifizieren zu können.